Beziehungen

Beziehungen astrologisch … nach der Evolutionären Astrolgie

Hier muss vorausgeschickt werden, dass die Evolutionäre Astrologie kein ausgedachtes Konzept ist und auch nicht auf irgendeiner anderen astrologischen Richtung basiert. Die Verknüpfung der spirituellen Gesetze (Fische), ihre Manifestation in Zeit & Raum (Steinbock) sowie ihre Widerspiegelung in der manifestierten Schöpfung bzw. Natur (Schütze) und ihre Lesbarkeit über die astrologischen Archetypen (Wassermann) wurden ihm in Träumen durch die Geistige Welt offenbart. Er benutzt allerdings das begriffliche Instrumentarium, das von C.G. Jung entwickelt wurde, das für viele Astrologen und Psychologen heute zur Allgemeinbildung zählt: Archetyp, Imagination, Individuation, Projektion, Schatten, Ego, Selbst, kollektives und individuelles Unbewusstes.

In der EA unterscheiden wir Partnertypen und Beziehungstypen. Partnertypen bezieht sich auf die Art der Seelen, die hier zusammenkommen. Beziehungstypen bezieht sich auf die Psychologie der Beziehung. Es kommen also ein Partnertyp und ein Beziehungstyp zusammen.

Zum besseren Verständnis empfehle ich noch mal die Lektüre der Bewusstseinsstadien auf meiner Webseite.

Partnertypen:

  1. Die Seelenpartnerschaft:

Zwei Menschen, die unabhängig von einander beschlossen haben, zusammen ihre eigene Spiritualität zu entwickeln durch Beziehung oder Freundschaft.

Voraussetzung:

    • Beide haben schon unabhängig von einander das spirituelle Bewusstseinsstadium erreicht.
    • Sie sind gleich strukturiert, hatten sozusagen den gleichen „Innenarchitekten“.
    • Sie haben in etwa die gleiche Lebensgeschichte, Hauptstory („bottom-line“).
    • Sie interpretieren äussere Gegebenheiten und äussere Anlässe gleich.
    • Sie akzeptieren einander bedingungslos.
    • Sie unterstützen einander bedingungslos.
    • Sie haben kein ungelöstes Karma mehr miteinander.

Die Suche nach einem Seelenpartner wurde und wird in unserer Zeit total überschätzt. Sie setzt ja voraus, dass beide Partner sich bereits im spirituellen Bewusstseinsstadium befinden und das sind nur 5% der Bevölkerung auf diesem Planeten. Eine Seelenpartnerschaft kann nur von Innen heraus erkannt werden, d.h., beide Partner wissen einfach darum. Sie ist an einem Horoskop nicht zu erkennen.

2. Same Soul (Gleiche Seele)

Dies ist ein Untertyp des Seelenpartners. Im spirituellen Bewusstseinsstadium ist es möglich, dass eine Seele sich, um ihre Entwicklung zu beschleunigen und sich noch schneller von trennenden Verlangen zu befreien, sich in zwei Personen gleichzeitig inkarnieren kann. Diese können ganz ähnlich oder sehr unterschiedlich sein, das gleiche oder das andere Geschlecht haben. Beide Seelen tragen Verlangen in sich, die zueinander in Konflikt stehen, weshalb die Seele ja zwei „Egos“ erschaffen hat. Wenn solche Seelen aufeinander treffen – was nicht zwangsläufig sein muss -, stellt sich ein überwältigendes Gefühl des gegenseitigen Erkennens ein und es entsteht das Bedürfnis der Wiedervereinigung. Die Begegnung kann aber gleichzeitig sehr konfrontativ sein und viel Bauchschmerzen bei beiden auslösen, da jedes der beiden unterschiedlichen Egos Angst vor seiner eigenen Auflösung hat. Gelingt die Beziehung dieser beiden Seelenpartner und damit die Verschmelzung der konfrontierenden Verlangen, hat eine Seelenintegration stattgefunden und solch eine Aufspaltung dieser Seele wird nicht wieder vorkommen. Dies gelingt jedoch nur in seltenen Fällen, in den meisten Fällen trennen sich diese Seelen unter dramatischen Umständen wieder, da der Widerstand, das jeweilige Ego loszulassen, zu gross ist.

  1. Die Karma Partnerschaft

Zwei Menschen, die in vergangenen Leben schon oft zusammen waren, aber etwas ist noch nicht gelöst bzw. noch offen. Karma ist das einfache natürliche Gesetz, dass es zu jeder Aktion eine proportional ausgewogene Reaktion geben muss – weshalb es letztlich keine Opfer gibt. Karma reicht von 100% positiv (günstige Aspekte in den Beziehungshoroskopen) bis 100% negativ (harte Aspekte in den Beziehungshoroskopen). Karmapartnern ist in der Regel nicht bewusst, dass die Verletzungen oder der Vertrauensmissbrauch, den sie in ihrer jetzigen Beziehung erleben, uralte Wurzeln hat (wie übrigens auch jede andere Verletzung oder Wunde, die nichts mit Beziehung zu tun hat) und den Wunsch nach Ausgleich bis hin zu Rache (beides unbewusst) mit sich trägt. Der Impuls, sich am anderen rächen zu wollen ist übrigens natürlich, dies jedoch auszuleben erschafft neues Karma. Karmabeziehungen sind „skorpionisch“, das heisst:

    • die Reaktionen aufeinander sind proportional unausgeglichen. Wenn die passende karmische Verbindung in Form des grossen starken erfolgreichen Mannes mit den tollen italienischen Lederschuhen oder die langhaarige Mieze in Lederrock und Highheels vorbeikommt, ist es um dich geschehen. Du siehst, was der andere darzustellen versucht, und fällst darauf herein … Karma erscheint attraktiv wegen der darin aufgeladenen unerlösten Seelenanteile.
    • Die hypnotische Anziehungskraft auf die Erscheinung des Anderen oder die Stimulanz die er in dir auslöst („Schmetterlinge im Bauch“) sind nichts anderes als die Reaktion auf die noch unbewussten Inhalte dieser Beziehung, die nach Ausgleich, Rache oder letztlich Heilung drängen, in der Projektion (Skorpion) jedoch unlösbar sind. Mit anderen Worten: Starke Anziehung ist immer ein Hinweis auf Karmabeziehung.
    • In Karmabeziehungen ist das Prinzip „Anziehung und Abstossung“ (Skorpion) aktiv: Bestimmte Dinge gefallen mir am anderen sehr gut, andere überhaupt nicht. Solange man sich in der hormongesteuerten Phase der Beziehung befindet, trägt es zur Leidenschaft bei, früher oder später allerdings werden sie unweigerlich zu Konflikten, die unlösbar bleiben, wenn sich jeder in der Projektion befindet.
    • Beispiel: Du erlebst dich als Opfer in einer Beziehung. Du hast aber vergessen, dass du in der letzten Beziehung mit diesem Partner der Täter warst und sein Wunsch nach Ausgleich natürlich ist. Dann sagst du, ja aber im Leben davor war ich auch Opfer dieses Partners und mein Ausgleich ist ebenfalls berechtigt: Zweimal Falsch kann kein Richtig hervorbringen. Nur durch Bewusstheit kann man aus dieser Dynamik aussteigen. Und es bedarf enormer seelischer Willenskraft, um sowohl aus der Opfer- als auch der Täterdynamik auszusteigen.
    • Unerfüllte Bedürfnisse und Verlangen spielen in der Karmabeziehung ein grosse Rolle. In vergangenen Leben mag der eine oder der andere Partner sich sexuell, emotional oder in Bezug auf finanzielle Unterstützung verweigert haben („Du schuldest mir noch Sex, emotionale oder finanzielle Unterstützung“). Diese wird dann eingefordert (Skorpion) werden und zur Basis der leidvollen Kämpfe (Skorpion) in solch einer Beziehung.
    • Eine gewisse Menge an positivem Karma kann eine solche Beziehung retten, wenn beide Partner die Motivation eines „reinen Verlangens“ haben, das heisst: sie geben bedingungslos dem anderen, was sie zu geben haben, ohne etwas zurückzuerwarten. Und der andere nimmt das Gegebene bedingungslos an. Das setzt aber Bewusstheit über die beschriebenen Dynamiken voraus.

90% aller Beziehungen sind karmische Beziehungen. Hier kann die Astrologie viel Hilfestellung geben, die Dynamiken aufzuklären.

Eine Besonderheit: Von Karma zu unterscheiden ist etwas, das Jeff Green „evolutionäre Notwendigkeit“ nennt. Ein Kind, das von seinen Eltern emotional und sexuell missbraucht wurde (Jeff Greens eigene Geschichte) erfährt diese Misshandlungen nicht zwangsläufig auf Grund des Karmas mit Mutter und Vater. Es wurden vielleicht viele Leben mit der Verleugnung und Vermeidung emotionaler und sexueller Wirklichkeiten zugebracht (z.B. durch vorzeitige Spiritualisierung) und es ist jetzt einfach eine evolutionäre Notwendigkeit, sich emotionalen oder sexuellen Dynamiken zu stellen. In diesem Fall besteht kein Karma mit den diese Dynamiken auslösenden Personen.

  1. Zwillingsseelen

Diese Seelen wurden von der Quelle gleichzeitig erschaffen. Sie sind exakt und parallel auf derselben Reise durch Zeit und Raum. Sie machen die gleichen Lebenserfahrungen wie du, haben die gleichen Träume, tragen die gleiche Kleidung, haben einen ähnlichen Beruf usw. Sie zu treffen ist wie in den Spiegel sehen.

    • Es gibt keinen Grund sich zu treffen, denn Beziehung ist grundsätzlich ein Verwandlungsprozess.
    • Beide würden sich total miteinander langweilen.
    • Wachstum geschieht auf diesem Planeten durch Polarität und nicht durch Gleichheit.

Zwillingsseelen erkennt man an einem nahezu identischen Geburtshoroskop. Dies hat nicht unbedingt etwas mit Geburtszwillingen zu tun. Es kann ganz selten der Fall sein bei eineiigen Zwillingen – bei zweieiigen nie. Bei Geburtszwillingen ist es oft der Versuch der Seele, eine bestimmte seelisch verzwickte Fragestellung auf zwei verschieden Schienen voranzubringen: männlich-aktiv und weiblich-rezeptiv – unabhängig vom Geschlecht. Bei eineiigen Zwillingen lebt der erstgeborene das männlich-aktive Prinzip, der zweitgeborene das weiblich-rezeptive Prinzip.

Seelen in unterschiedlichen evolutionären Stadien:

Es ist äusserst verbreitet, dass zwei Menschen, die miteinander in Beziehung sind, sich nicht genau in demselben evolutionären Stadium befinden, wobei der Unterschied allerdings gewöhnlich nicht sehr gross ist. Die daraus erwachsenden Probleme sind minimal und kein Hindernis für solch eine Beziehung.

  • Derjenige, der dem anderen voraus ist, hat das Gefühl, den anderen immer antreiben bzw. mitziehen zu müssen.
  • Die weiterentwickelte Person trägt die Verantwortung für die Beziehung und sollte unbedingt bemerken, wie der weniger entwickelte Partner die Beziehung auf andere Weise wieder ausgleicht.
  • Es bestehen keine Probleme und es entsteht kein Karma, wenn die weiterentwickelte Person die Dynamiken und Gründe dafür untersucht, warum sie diese Art der Beziehung gewählt hat.

Beziehungstypen:

  1. Die Co-abhängige Beziehung

Die Beziehung der gegenseitigen Abhängigkeit ist die herkömmlichste Beziehungsform. Beide Partner sind vollkommen abhängig voneinander, sei es sexuell, emotional oder finanziell. Jeder erwartet, dass der andere die eigenen Bedürfnisse befriedigt. Die Basis ist 100%ige Projektion (Waage). Ich erwarte die Erfüllung meiner Bedürfnisse (Stier) von einem Du (Waage).

    • dies führt zu einer bedingungsvollen Liebe.
    • Beide können sich nicht trennen, da sie nicht ohne einander leben können.
    • Der Partner muss liefern, da man ja selbst auch liefert: eigentlich ein Im- und Export-Geschäft.
    • Der Partner macht das für mich, was ich (angeblich) nicht kann, dann muss man selbst an der Stelle nicht an sich arbeiten.
    • Diese Beziehungsform ist typisch für die westliche Kultur.
    • Solch eine Beziehung kann sehr harmonisch (Waage) sein, solange sich keiner ändert und neue Bedürfnisse entwickelt.
    • Diese Beziehung entspricht dem astrologischen Archetyp „Waage“.
  1. Die Berater-Ratsuchender-Beziehung

Hier gibt es einen Hilfesuchenden und einen Hilfegebenden. In dieser Beziehung herrscht ein Zustand, in dem der eine vom anderen glaubt, er besäße lebenswichtige Informationen oder Wissen über psychologische Themen, die der eine für dich braucht, aber selbst nicht hat. Der andere fühlt, dass er tatsächlich diese Informationen oder dieses Wissen besitzt und dem anderen anbieten kann. Letztere Person erscheint erwachsen, etabliert und als der Experte, der sein Leben auf die Reihe bekommt. Diese Menschen erscheinen als sehr einsichtig und strahlen eine Weisheit aus, die auf viele Menschen sehr anziehend wirkt. Diese „Maske“ tragen aber meistens Menschen, die in emotionalen Bereichen hochgradig unsicher sind und eigentlich hinter dieser „Maske“ grosse emotionale Verlustängste, Angst vor Verrat und vor Im-Stich-gelassen-werden, sowie Ängste, die mit Vertrauensverletzungen zu tun haben – infolge dessen Angst haben, zu viel von ihrer wahren inneren Realität preiszugeben. Durch diese psychologische Dynamik der Kompensation ziehen sie solche Menschen an, die scheinbar bedürftiger sind als sie selbst. Das Schlüsselwort hierbei ist scheinbar. Denn in Wirklichkeit sind sie ebenso bedürftig, wenn nicht sogar bedürftiger, als die Personen, die sie versuchen zu unterstützen. Dieser kompensatorische Akt, jemanden anzuziehen, der noch bedürftiger ist als man selbst, wird erschaffen, um sich sicher zu fühlen. Da sich eine solche Person als jemand darstellt, der dem anderen darin helfen kann, seine eigene Psyche besser verstehen zu können, meint sie, dass sie dadurch eine Garantie für ihre eigene emotionale Sicherheit hätte, wei sie sich in einer Position emotionaler bzw. psychischer Kontrolle befindet. Sie fühlt: „Ich bin sicher, weil diese Person mich braucht“. Die Probleme dieser Beziehung:

    • wenn der Ratsuchende zu heilen beginnt, beginnt der Berater, sich ängstlich und unsicher und überflüssig zu fühlen.
    • Beide sind von ihren Rollen abhängig. Es kann zu Manipulationen auf beiden Seiten kommen, um die jeweiligen Rollen zu rechtfertigen.
    • Der Ratsuchende hat seine Kraft und Eigenständigkeit auf den anderen übertragen, bzw. sich daran gebunden. Wenn er diese wiedererlangt hat, wird er den Berater verlassen müssen. Seine ehemaligen Bedürfnisse sind aufgefüllt und er wird sich auf die Suche nach jemandem machen, der seine neuen Bedürfnisse erfüllt.
    • Der Berater ist sich über die psychologische Dynamik dieser Beziehung nicht im klaren. Er fühlt sich glücklich als Gebender, aber sein seelisches Hauptbedürfnis, mit seinen eigenen Verlustängsten und den Ängsten vor Vertrauensbruch in Kontakt zu kommen, um die Gründe und die ursächlichen Faktoren dieser Ängste untersuchen zu können, bleibt vielleicht auf der Strecke. So kann der Berater in seiner nächsten Beziehung zum Ratsuchenden werden.
    • Solange Geben und Nehmen in dieser Beziehung ausgewogen ist, kann eine solche Beziehung sehr harmonisch sein.

Eine Variante dieser Beziehungsform ist die Lehrer-Schüler-Beziehung. Es sind die gleichen Themen wie oben, nur stimmt hier das Geben und Nehmen Gleichgewicht nicht mehr. Die Dynamik ist aber nicht nur emotional-psychologisch sondern „psycho-spirituell“. Der „gebende“ Lehrer ist nicht bereit, seine Dominanz aufzugeben und sucht sich dann, wenn der Schüler nicht mehr bereit ist von ihm zu nehmen, wieder „unerfahrenere“ Schüler.

  1. Die Sadomasochistische Beziehung

Dies ist nicht nur der schwierigste Beziehungstyp, sondern auch der am schwersten zu begreifende. Die meisten Menschen bringen dies mit Sexualität in Verbindung und weisen diese Idee weit von sich. Es wird übersehen, dass wir alle – spätestens durch das falsch verstandene patriarchale Christentum – von diesem Virus „ich muss leiden, um zu wachsen“ total infiziert sind. Hier wirken Gedankenmuster, die zu tiefinneren Glaubensmustern geworden sind:

  • Die Idee, dass einige Menschen (z.B. Männer) anderen (z.B. Frauen) übergeordnet sind, und die anderen deshalb minderwertig sind. Vgl. Simone de Beauvoir: „Als Frau wird man nicht geboren, man wird dazu gemacht“.
  • Die Lehre, dass das Fleisch (weiblich) im Widerspruch zum Geist (männlich) stünde und deshalb unterdrückt werden müsse.
  • Die Idee, das Leiden die Voraussetzung für jegliches reales Wachstum und für Erfolg ist.

Diese Glaubensmuster wiederum führen zu den beiden Figuren, die diese Dynamik hervorbringt:

  • ist die Schuld nicht gut genug zu sein mit einem Bedürfnis nach Buße verbunden, entsteht der Masochist.
  • Ist die Schuld nicht gut genug zu sein mit dem Gefühl von Wut statt mit Buße verbunden, entsteht der Sadist.
  • Masochist und Sadist bedingen also einander, da sie der gleichen Dynamik entspringen.
  • Die Zuordnung ist nicht geschlechtsrollenspezifisch – auch Frauen können sadistisch sein – aber der „Club der Männer“ – das Patriarchat – begünstigt den männlichen Sadismus. Wenn ein Mann am Stammtisch sagt „Meine Alte spinnt schon wieder“ ist das letzlich Sadismus.

Diese Ideen bzw. Lehren führen beim Masochisten zu folgenden pathologisch zu nennenden Glaubensmustern:

  • ich verdiene Schmerz, Bestrafung, Krisen, Leid und Demütigung und ich weiss nicht, warum.
  • Irgendetwas stimmt nicht mit mir. Ich bin nicht gut genug.
  • Um meine Bedürfnisse zu erfüllen, muss ich verletzen, leiden oder mich zuerst aufopfern.
  • Ich bin nichts wert und immer das Problem.
  • Ich sehe im anderen das Gute und in mir das Schlechte.
  • Ich gebe mich selbst auf und lasse mich vom Partner mißbrauchen.
  • Ich glaube an das Potential und das wahre Wesen des anderen und warte darauf, dass er es lebt.

Diese Ideen bzw. Lehren führen beim Sadisten zu folgenden pathologisch zu nennenden Glaubensmustern:

  • Ich wurde dazu gebracht, mich schuldig zu fühlen und ich bin deshalb wütend. Daher will ich andere verletzen, damit die sich genauso schuldig und schlecht fühlen, wie ich es tue. Und ich werde andere zuerst verletzen, bevor sie mich verletzen können.
  • Ich will, dass andere für ihre Fehler und Sünden büßen. Ich will andere demütigen, um mich selbst zu demütigen.
  • Indem ich andere für ihre Unvollkommenheit, Fehler und Sünden bestrafe, bestrafe ich mich selbst.

Der Masochist zieht auf Grund dieser verinnerlichten Muster zwei Arten von Menschen an:

  • den Narzissten bzw. das „emotional verletzte Vögelchen“. Dieser Typ bedarf enormer emotionaler und psychischer Heilung. Dieser Typ ist innerlich vollkommen unsicher und besitzt überhaupt nicht die Kapazität, die Bedürfnisse und wirkliche Identität seines Partners zu sehen und anerkennen zu können. Er erschafft in seinem Kopf eine Vorstellung davon, wie der masochistische Partner zu sein hat und erwartet demzufolge, dass dieser seinen Vorstellungen entspricht. Der Masochist fühlt sich unverstanden und wertlos und erschöpft sich im Geben und Verzeihen und Austreten der emotionalen Buschfeuer, die das verwundete Vögelchen dauernd verursacht.
  • Den „doppelzüngigen Teufel“ (silver tongue devil). Dies ist der Typ, der weiss, wie er sich darzustellen hat. Sie wissen, was sie sagen müssen, um den Masochisten an die Angel zu bekommen. Sobald das geschehen ist, entpuppt sich seine emotionale Wirklichkeit als die eines Sadisten. Wenn der Masochist diesen Desillusionierung durchmacht und damit in eine Krise gerät, nimmt sich der Teufel der Angelegenheit voller Sorge und Aufrichtigkeit an. Er verspricht sich zu verändern, um die Beziehung zu retten und redet mit „Engelszungen“ auf seinen Partner ein. Doch sobald die Beziehung dadurch gerettet wurde, kehrt der Sadist zu seinen Mustern zurück.
  • Diese beiden Typen, die der Masochist anzieht, können auch als Kombination in einer Person auftreten.

Der sadomasochistische Archetyp durchdringt die kollektive Psyche von Millionen von Menschen – und die meisten wissen es nicht. Es gibt diese Prägung nicht nur im Christentum, sondern auch im Islam, im Judentum. Sogar bei nordamerikanischen Indianern wurden solche Muster übernommen: der „Sonnentanz“, bei dem man sich an den Brustwarzen aufhängen lässt, um höchste Visionen zu erzielen.

Das eigentliche Problem ist eigentlich nicht die BDSM genannte sexuelle Spielart, in der sich zwei Menschen freiwillig und selbstbestimmt – in ihrer sexuellen Begegnung – auf diese Spiele einlassen wollen. Das Ausleben dieser Wünsche kann freilich dazu führen, dass immer mehr Kicks gesucht werden, immer mehr Schmerz nötig wird, um die Erlösung noch zu erreichen. Nur Bewusstheit kann helfen diese Dynamik aufzulösen und zu beenden.

Das eigentliche Problem sind die weniger offensichtlichen Formen der sadomasochistischen Pathologie:

  • Warum verdient eine Frau in demselben Job weniger als ein Mann?
  • Warum erwarten Männer, dass die Frau eine Ausdehung seiner selbst ist?
  • Die untergeordnete Frau in unserer Gesellschaft zeigt die Dynamik von Dominanz und Unterwerfung.
  • Warum darf ein Mann mit seinen Eroberungen prahlen, eine Frau die dies tut, jedoch als „Schlampe“ dargestellt wird?

Ich muss nicht mehr Beispiele anführen, die die gesellschaftlich vorherrschende Dynamik von Dominanz und Unterwerfung erläutern. Bei sich individualisierenden Menschen wird viel darüber gesprochen, im Herdenstadium, der breiten Masse also, ist die Botschaft jedoch noch nicht angekommen und treibt mitunter seltsame Blüten aus, wie die Frauenquote, die Gleichstellungsbeauftragte, den Genderwahn etc.

Astrologisch korreliert der sadomasochistische Archetyp mit den Zeichen Jungfrau und Fische, einer Betonung des 6. und 12. Hauses. Jeff Green hat eine Studie gemacht mit Menschen, die sich selbst als Masochist oder Sadist bezeichnen und fand bei 90% dieser Menschen eine Betonung dieser beiden Prinzipien. Die Stellung von Jungfrau/Fische bzw. der entsprechenden Häuser zeigt auch im Geburtshoroskop, wo deine „Leidensdynamiken“ liegen. In einer Sadomasochistischen Beziehung dominiert immer die gegenseitige Kritik (Jungfrau) aneinander.

Wie kommt man aus der Nummer raus?

  • durch das Verständnis dessen wie dieser Satz „ich muss leiden um zu wachsen“ auf das kollektive Unbewusste wirkt, also ein Bewusstsein zu erschaffen, dass diesem Leiden nicht mehr folgt.
  • Durch die Anerkennung des Naturgesetzes „Alles ist mit Allem verbunden“. „Ich bin du und du bist ich“.
  • Selbstliebe: Es wieder erlernen, auf natürliche Weise mit seinen Werten und Gaben in selbst liebender Beziehung und Achtung zu stehen. Sei es in Dynamiken, die das weltliche Überleben betreffen, oder sei es vor allem auch in Bezug auf Sinnlichkeit und eigenerotische Gefühle.
  1. Die Selbstvertrauende/Selbstgenügsame Beziehung

Die seltenste Beziehungsform überhaupt, besonders in der westlichen Welt (hier sind es etwa 15% aller Beziehungen). Hier kommen zwei Individuen zusammen, die jeder für sich gelernt haben, ihre eigenen Bedürfnisse zu identifizieren und zu erfüllen. Folglich haben solche Menschen die Einstellung, das sie in dieser Beziehung sind, weil sie in dieser Beziehung sein wollen. Bedürfnisbefriedigung wird nicht mehr vom Partner erwartet, wodurch sie – paradoxerweise – aber erfüllt werden können. So kann die bedingungslose Liebe entstehen. Elemente wie Zwang und Projektion sind aus dieser Beziehung entfernt.

Das bedeutet nicht, dass die Partner keine Bedürfnisse mehr haben, jeder hat natürlicherweise Bedürfnisse in einer Beziehung und auch Konzepte über eine Beziehung, wie sie sein soll bzw. sich gut anfühlt. Nur wird die Erfüllung der eigenen Bedürfnisse nicht mehr auf den Partner projiziert. Diese Menschen erkennt man daran, dass es ihnen auch gut geht, wenn sie sich nicht in einer Beziehung befinden.

Eine solche Beziehung entspricht dem astrologischen Archetyp Stier.

Schlussfolgerungen:

  • Wir ziehen immer an, was wir brauchen (auch wenn wir es nicht wissen) – es gibt daher keine Opfer.
  • Es ist letztlich eine Frage des Bewusstseins, in welche Beziehungen du in diesem Leben gerätst.
  • Vergiss die Frage nach Seelenpartnerschaften, Dualseele, Zwillingseele etc. und wann du diese treffen wirst. Zu 90% ist das esoterischer Unsinn. (Sorry)
  • Den perfekten Partner gibt es nicht. Bist du etwa perfekt? Und solltest du das überhaupt sein? Zweimal Nein!
  • Wie steht es um deine Selbstliebe? Um die Beziehung zu dir selbst? Bist du der Partner, den du dir selbst wünschen würdest?

Astrologisches:

  • In jedem Horoskop finden wir das Beziehungs-Jod: Die Beziehung zu uns selbst (Stier/2. Haus), die Ultimativen Beziehungswünsche (12. Haus), und das, was wir auf Grund unserer Beziehung zu uns selbst vom anderen erwarten (7. Haus). Kurze Erklärung: Es gibt im Horoskop die 12 Archetypen von Widder bis Fische. Diesen sind die 10 Planeten zugeordnet. Zwei davon gibt es doppelt: den Merkur als ZwillingMerkur: die Kommunikation mit anderen. Der Merkur als JungfrauMerkur: Die Kommunikation mit sich selbst. Die Venus als StierVenus: die Beziehung zu dir selbst. Die Venus als WaageVenus: die Beziehung zu anderen. Daraus folgt schlussendlich: Deine Beziehungen können nur so gut sein, wie deine Beziehung zu dir selbst. Und deine Beziehungen werden dir zeigen, woran es bei dir selbst mangelt und was du selbst für dich tun musst.
  • Dein Geburtshoroskop zeigt dir deutlich folgende Faktoren auf:
  • deine Venus und deinen Mars (deine weibliche und männliche Seite)
  • der Mars-Venus-Faktor (an welcher Stelle deine Seele mit dem Thema Beziehungen ist)
  • den Mond (als Ausdruck deiner Bedürfnisse und der Identität mit deiner Geschlechtsrolle)
  • das Zeichen im 2. Haus (deine 2. Venus)
  • der Aszendent (dein 2. Mars)
  • das Zeichen im 12. Haus (Ultimative Beziehungswünsche)
  • das Zeichen im 8. Haus (wozu du Vertrauen hast und ein unerfülltes Verlangen)
  • Sonne (Was dein gewünschter Lebensausdruck zulässt)
  • Saturn (deine konkreten Ängste)
  • Pluto (die Verlangen deiner Seele)
  • Die Beziehungshoroskope zeigen: Es gibt immer zwei Beziehungshoroskope: die Synastrie und das Composit.
    • Die Synastrie ist, wenn man beide Horoskope „aufeinanderlegt“. Hier zeigen sich vor allem psychologische Dynamiken. Dein Mars (als Mann) steht z.B. auf ihrem Mond. Du möchtest diese Frau sofort befruchten, denn Mars (Sperma) will natürlicherweise zum Ei (Mond). Umgekehrt als Frau natürlich genauso, denn du möchtest dich als Frau von einem Mann sofort befruchten lassen, wenn dir nicht irgendwas (Konzepte, Karma etc.) im Wege stünden. Oder der Saturn des Mannes steht auf deinem weiblichen Krebs-Mars, dann fühlst du dich in deiner Weiblichkeit gebremst. Und so weiter. Gibt es viele Konjunktionen im Synastrie-Horoskop deutet dies auf jeden Fall darauf hin, dass ihr euch aus vergangenen Leben schon kennt. Und auch, im Vergleich der Mondknotenachsen, ob eure Seelenwege zueinander passen.
    • Das Composit ist ein Schnittpunkthoroskop beider Einzelhoroskope. Hier zeigt sich das Seelenthema eurer Beziehung und welchen Schwierigkeitsgrad die Beziehung hat und wo die grössten Probleme der aktuellen Beziehung liegen.

Verwendete Literatur:

Jeff Green, Pluto in Beziehungen und Partnerschaften. 446 Seiten. Ebertin-Verlag Freiburg 1998

Jeff Green, Ausbildungsunterlagen.

© 2019 zusammengestellt und editiert von Hans Gerd Voss, www.astrosoul.de (darf mit Quellenangabe kopiert werden)