Saturn & Satan, Pluto & Lucifer

Saturn & Satan und Luzifer & Pluto:

Nun beschäftige ich mich schon 40 Jahre mit Astrologie, bin aber noch nie der Frage nachgegangen, was Saturn und Satan gemeinsam haben. Wer hat schon gerne den Teufel im Nacken?

Dies war der Anlass für diesen Artikel. Googelst du Satan, bekommst du 190 Millionen Ergebnisse, fast alle beruhend auf religiösen Dogmen ihrer Zeit und der patriarchalen Geschichtsfälschung allemal. Ich hatte keine Lust, das alles zu recherchieren und schreibe diesen Artikel frei von der Leber weg aus meinen philosophischen und aus meinen und Jeff Green’s astrologischen Einsichten in die universelle Ordnung. Also meine Erfahrung, meine Erkenntnis und meine Erinnerung.

Hast du dich schon einmal gefragt, was der Begriff „Teufel“ überhaupt für dich bedeutet und was du persönlich damit verbindest?

Eigentlich sollte es nur um Satan/Saturn gehen, es stellte sich jedoch beim Schreiben heraus, dass etwas weiter geschaut werden muss.

Es herrscht ja eine babylonische Sprachverwirrung um die Begriffe: Teufel, Satan, Luzifer, Dämon, Pan usw. Hier möchte ich ein wenig Ordnung hereinbringen, denn sie bezeichnen nicht genau dieselben Energien. Auf den Punkt gebracht:

Das Haus meines Vaters hat mehrere Wohnungen“ (Johannes-Evangelium)“

(also verschiedene Stockwerke, Universen, Schwingungsebenen usw.)

Überblick in Kürze:

  • Luzifer (Pluto) = der Lichtbringer, der Erkenntnisbringer. Eine eigentlich positive, aber dämonisierte Energie. Das ist die schwierigste zu beschreibende Energie. Hier fängt es aber an. Gott, das „Alles-was-ist“, hatte den genialen Plan und ein Drehbuch für den ultimativen Blockbuster. Er wollte, das sich der Mensch im Erkennenden erkennt, also sich seiner Göttlichkeit bewusst wird. In der Einheit war das nicht möglich. Als erstes hatte Gott die Erzengel erschaffen, die Schöpfungsengel (Elohim), deren Chef war Luziel, der liebevollste von Allen. Das Drehbuch sah nun vor, dass eine Polarität/Dualität und damit eine Matrix erschaffen werden musste, damit sein Plan gelingen konnte. Niemand von den Erzengeln war begeistert über diese Aufgabe, Luziel schliesslich – aus Liebe – erklärte sich bereit, in dem Wissen, dass er dadurch zum Schattenwesen werden würde. So wurde aus Luziel Lucifer.
  • Satan (Saturn) = ein Mitarbeiter Luzifers in der Funktion eines „Oberstaatsanwaltes“, der über die universellen Regeln innerhalb der Materie wachen soll, damit sowohl die Spielregeln dieses Planeten als auch die der höheren Ordnung gewährleistet sind, Evolution gemäss ihren innewohnenden Regeln stattfinden kann und nicht Menschen, die sich der Materie/dem Teufel verschrieben haben zu höherer Erkenntnis gelangen können (was ja auch sehr beruhigend ist, lass das mal auf dich wirken!).
  • Teufel = es gibt nicht nur einen Teufel, es gibt viele. Lucifer brachte also das nötige „Set-up“ auf die Erde, um Gottes Plan zu realisieren. So erschuf er die 11 Grundillusionen:
    • Das Gefühl des Getrenntseins (sich nicht mehr als multidimensionales Wesen erkennen zu können).
    • Das Gefühl des Brauchens (mit fehlender Unterscheidungsfähigkeit dafür, ob es uns dient oder nicht)
    • Das Gefühl des Scheiterns und Versagens (das gibt es eigentlich nicht)
    • Die Körper-Identifikation. (Du hast einen Körper, aber du bist nicht dein Körper).
    • Das Gefühl von Mangel, mit dem Bedürfnis, dies im Aussen aufzufüllen. Erschafft ausserdem Konkurrenz und Ausbeutung.
    • Die Erwartungshaltung. Erschafft Notwendigkeiten und Zwänge.
    • Schuldgefühle vs. Unschuld. Resultieren aus Urteilen und Bewertungen, Richtig und Falsch, Entweder, Oder.
    • Daraus wiederum Belohnung und Bestrafung. Was sich in Gesellschaften über die Gesetzgebung fortschreibt.
    • Bedingtheit der Liebe. Weil ich die vorherigen Punkte alle beachten muss kann und darf ich nicht mehr bedingungslos lieben.
    • Überlegenheit/Unterlegenheit. Opfer- und Täterbewusstsein.
    • Und zur Abrundung des Ganzen: Die Illusion der Unwissenheit über all das.
  • Durch diese Grundillusionen kamen die verschiedenen Teufel in die Welt. Diese finden sich zum Beispiel verkörpert in den altertümlichen 7 Todsünden: Hochmut, Habgier, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Trägheit. Nicht jeder ist von jedem Teufel besessen, aber jeder dieser Teufel zieht dich in eine materielle Ebene, die die Bewusstseinserweiterung erschwert. Immer bezeichnet der Teufel also die Absolutsetzung des Materiellen über den Geist. Und verhindert damit in jedem Falle Menschlichkeit. Letztlich aber Bewusstseinserweiterung.
  • Pan = steht für das „dämonisierte Fleischliche“. Pan ist sozusagen der Unterstaatsanwalt von Satan/Saturn, zuständig für alle Sittendelikte. Hier lässt sich aber am besten erklären, wie es zu der babylonischen Sprachverwirrung kommt: Alles hat seine Ursache in der Trennung von der Quelle und dem Unverständnis der manifestierten Schöpfung auf diesem Planeten. Im Matriarcht lebte man eine natürliche Form des menschlichen Lebens, mit sich, seiner Natur und mit anderen Menschen und Geschöpfen, die alle ein Teil des Gesamtorganismus der manifestierten Schöpfung, der Natur (Schütze) sind, im Einklang. Im Patriarchat wurde das Geistige über das Fleischliche gestellt, somit entstand eine Spaltung: Wir mussten Gegensätze erleben, aus Polarität wurde Dualität – ein Zwang sich auf eine Seite zu stellen – folglich einseitige Betrachtung mit Verlust der Einheit, also Kampf. Und jeder Kampf ist gegen das Leben (erleben wir gerade im Ukrainekonflikt). In diesem Konflikt hilft es also nichts, sich auf eine Seite zu stellen. Dann gibt es keine Lösung. Wir müssen Gegensätze erleben und dadurch in die Mitte kommen. Der Pluspol ist nichts ohne Minuspol. Der Einatem ist nichts ohne Ausatem.

Astrologisches zu Saturn/Satan:

  • In der klassischen Astrologie ist Saturn immer der „Hüter der Schwelle“. Er ist der äusserste der noch sichbaren Planeten. In der klassischen Astrologie „der grosse Übeltäter“, der auch das Böse verkörpert. Da war Pluto (Luzifer) aber noch nicht entdeckt. Chronos-Saturn, »Herr der Zeit«, »Hüter der Schwelle«, »Hüter des Buches mit den sieben Siegeln«, »Gott des Todes und der Wiedergeburt«, Herrscher über das esoterisch bedeutsame Scheitelchakra, repräsentiert eine wenigstens ebenso geheimnisvolle planetare Energie wie der Mond. Wie bei keinem anderen Planeten ist sein Image durch die Unkenntnis der traditionellen Astrologie auf eine beschämende Art und Weise verzerrt worden. Er ist zum Sündenbock, Leidensverursacher Nr. 1, Personifikation des Bösen (Satan), Verursacher von Krankheit, Tod, Isolation und Beschränkung degradiert worden. Seine Tendenz zur Abkehr von der Welt wurde als lebensfeindlich interpretiert, seine Leidenschaftslosigkeit als Hemmung, seine Härte und Strenge als Tyrannei, seine Gefühlskälte als Bedrohung, seine Beharrlichkeit als Eigensinn. Der jupiterorientierte Mensch des vergangenen Fische-Zeitalters konnte der Saturn-Energie keine positive Seite abgewinnen, denn der Weg über Saturn führt zur karmischen Selbstverantwortung, während das jupitergeartete Weltbild eher das Gefühl vermittelt, durch die Hände einer gewaltigen (meist personifizierten) göttlichen Energie fremdgesteuert zu werden, d.h., man hatte einen Übertragungsmechanismus gefunden, um die saturnalen Forderungen zu umgehen (»Der Mensch denkt, Gott lenkt«)“ (Hans Hinrich Taeger in Astrowiki).
  • In der EA wird Saturn als dein „Bewusstseinsfocus“ gesehen. Als das, worauf dein Bewusstsein fokussiert – also auch auf mitgebrachte Qualitäten, aber gleichzeitig auch auf die grössten „weltlichen Ängste“. In der EA heisst es: du musst deinen Saturn erlösen, wenn du die dahinterliegenden Qualitäten – Uranus, Neptun und Pluto – verstehen und aufnehmen kannst, um dein Geburtsbild zur höchstmöglichen Entfaltung zu bringen. Ohne die Erlösung von Saturn (darin liegen z.B. familiäre, gesellschaftliche und religiöse oder auch kulturelle Konditionierungen) – bleibst du einer materiellen Weltordnung oder Weltanschauung irgendwie verhaftet – und läufst Gefahr, dem einen oder anderen Teufel zu begegnen … . Der Weg zur karmischen Selbstbestimmung führt also über Saturn.
  • Einige Hinweise zu Saturn (grösste weltliche Angst) in den Häusern:
    • Saturn in 1: Angst vor Machtlosigkeit.
    • Saturn in 2: Angst vor Armut.
    • Saturn in 3: Angst nicht verstanden zu werden.
    • Saturn in 4: Angst vor emotionaler Nähe.
    • Saturn in 5: Angst vor Selbstverwirklichung.
    • Saturn in 6: Angst nicht zu genügen.
    • Saturn in 7: Angst vor Zurückweisung.
    • Saturn in 8: Todesangst, Angst vor Kontrollverlust.
    • Saturn in 9: Angst vor Ideologien.
    • Saturn in 10: Angst zu versagen.
    • Saturn in 11: Angst, nicht dazuzugehören.
    • Saturn in 12: Angst vor dem Unbekannten.
    • … natürlich alles abhängig von den jeweiligen Konstellationen, Aspekten und deinem Bewusstseinsstadium.

Essenz:

  • Das Böse ist nicht unser Feind. Das Böse ist einfach nur „Nicht-Licht“. Etwas das erlöst und verwandelt werden will.

  • Die Schattenwesen sind also nicht wirklich interessant. Du musst dich nicht weiter damit beschäftigen. Sie stehen im Dienste des Lichts. Wesentlich ist es, deine persönliche Verstrickung in die Matrix zu erkennen, um realistisch und bewusst aus der Dualität herauszukommen.
  • Wenn dir jemand sagt: „Ich sehe einen Dämon auf deiner linken Schulter“ dann ist der, der das sagt der Dämon. Lasse dich nicht „dämonisieren“. Begegne den Energien voruteilsfrei und ohne Angst. Erkenne die Dämonisierung dieser Aspekte und wie diese zur Spaltung des Bewusstseins beigetragen haben. Es gibt den Teufel ja nicht wirklich. Er steht nur für die notwendige Entscheidung, auf welche Seite du dich stellen willst.
  • Dem Teufel folgen ist nichts als eine Überbetonung der materiellen Seite des Lebens (z.B. Erfolg, Geld, Status usw.). Damit erzeugst du Verwicklungen und Verstrickungen und setzt dich Versuchungen aus, die deinem Leben zu dienen erscheinen, es aber letztlich nicht tun. In gewissen Lebenszyklen ist es aber erforderlich durch diese Erfahrungen zu gehen.
  • Der Weg durch die 9 Bewusstseinsstadien ist evolutionär bedingt. Bis zum Stadium 5 bewegen wir uns natürlicherweise im Bereich der luziferischen trennenden Verlangen. In Stadium 6 (Jungfrau) geschieht die Umkehr – das Verlangen nach Heimkehr – diese Menschen beginnen, ihr Ego wieder in den Dienst des „Alles was ist“ zu stellen (natürliche Demut). Sie müssen nicht mehr mit der Gesellschaft streiten – sie entwickeln sich einfach durch ihr Tun – unabhängig von dem, was die Gesellschaft sagt – sie machen es für sich.
  • Damit ist nicht gesagt, dass du dem materiellen Leben entsagen musst. Im Gegenteil. Die Erde ist ein wunderschöner Planet, auf dem viele gewünschte materiell-irdisch-sinnliche Erfahrungen gemacht werden können. Die Frage ist nur, ob du sie so verstehen kannst, dass deine Erfahrungen dir und der Erde dienen oder der Erde und ihren Bewohnern Schaden zufügen.

Astrologisches:

  • Es gibt auch einen Asteroiden namens Luzifer. Ich habe mich damit noch nicht beschäftigt und kenne seine Ephemeriden nicht. Seine Position würde zeigen, wo Luzifers Grundillusionen bei dir besonders wirken.
  • Weiterhin hat Lucifer eine Beziehung zum mystischen Rechteck im Horoskop – Skorpion/Stier/Fische/Jungfrau. Bei einer Betonung dieser Archetypen in deinem Horoskop könnten sowohl die Licht- als auch die Schattenseiten deines Seins angesprochen sein.
  • Jeff Green, der Begründer der EA, im Originaltext:

Obwohl die Konzepte von Gut und Böse uns allen vertraut sind, war es der Astrologe Jeffrey Wolf Green, der den Archetyp des Bösen und den Asteroiden Luzifer im Zusammenhang mit dem Paradigma der Evolutionären Astrologie ans Licht brachte. Der Archetyp des Bösen wird im Horoskop mit Pluto, Skorpion und dem 8. Haus in Verbindung gebracht. Da die Seele selbst auch durch Pluto, Skorpion und das 8. Haus repräsentiert wird, können wir sehen, dass die Möglichkeit des Einflusses des Bösen der Seele innewohnt, genauso wie der Einfluss des Guten der Seele innewohnt, da sie von Gott geschaffen wurde.

Jeff Green, der Begründer der EA, im Originaltext:

„Luzifer wurde zusammen mit den anderen Erzengeln mit der Aufgabe betraut, der Menschheit zu dienen. Luzifer weigerte sich jedoch, der Menschheit so zu dienen, wie Gott es ihm aufgetragen hatte, und wurde deshalb von Gott „ausgestoßen“, ein Phänomen, das meines Wissens nur bei Erzengeln auftritt, wenn sie sich weigern, das zu tun, was Gott von ihnen verlangt hat. Luzifer fühlte sich nun als Opfer Gottes (Fische) und weigerte sich, die Verantwortung für seine eigenen Handlungen zu übernehmen (Steinbock), und gab genau den Menschen, denen er eigentlich hätte helfen sollen, die Schuld, um sie auf die gleiche Weise zu Fall zu bringen, wie er „gefallen“ war, d.h. „Unglück liebt Gesellschaft“.

Wie wir durch das Paradigma der Evolutionären Astrologie sowie durch einige der großen spirituellen Lehren der Welt wissen, enthält die Seele zwei entgegengesetzte und antithetische Wünsche. Ein Wunsch ist es, sich von der Quelle der Schöpfung – Gott, Göttin, Geist – zu trennen, und ein Wunsch ist es, zu dieser Quelle zurückzukehren. Durch unseren Wunsch, zur Quelle zurückzukehren, lockt uns die Quelle oder Gott/Alles-was-ist ständig zurück und ermutigt unseren Wunsch und unsere Bemühungen, zurückzukehren. Durch unsere unzähligen Wünsche, von der Quelle getrennt zu bleiben, beeinflusst oder drängt uns Luzifer oder das Böse, getrennt zu bleiben. Die Absicht Luzifers/Böses ist es, zu trennen, nicht zu vereinen.

Wenn man bedenkt, dass Luzifer selbst von Gott erschaffen wurde, dann trägt auch er die natürlichen dualen Wünsche von Trennung und Rückkehr in sich. Wie gering auch immer der Wunsch sein mag, zu Gott zurückzukehren, es gibt zumindest etwas davon, sogar in Luzifer. Daher könnte sogar Luzifer jederzeit seinen freien Willen nutzen, um sich dafür zu entscheiden, die Verantwortung für seine eigenen Handlungen zu übernehmen, Buße zu tun und Gott und nur Gott zu kennen. Und wenn Luzifer sich entschließen würde, zu bereuen und genau das zu tun, dann würde Gott, der seine eigene Schöpfung liebt und immer bereit ist zu vergeben, Luzifer tatsächlich vergeben und ihn wieder in seine Position unter den „Engeln, Erzengeln und der ganzen himmlischen Gesellschaft“ einsetzen.

Dieses Thema des Bösen und Luzifers ist kein einfaches oder bequemes Thema. Die meisten von uns würden lieber den Kopf in den Sand stecken und einfach leugnen (Jungfrau), dass Gott (Fische) eine solche Energie oder ein solches Bewusstsein überhaupt erschaffen haben könnte. Aber nichts kann existieren, was nicht von Gott kommt, und das schließt natürlich auch das Böse ein. Ein Grund dafür, dass wir die Existenz der Energie, die wir als das Böse bezeichnen, leugnen wollen, ist, dass wir, wenn wir ihre Existenz anerkennen und akzeptieren, auch anerkennen müssen, dass die Möglichkeit dieses Einflusses, dieser Energie, in uns selbst liegt. Allerdings wurden alle Möglichkeiten bereits im Augenblick der Schöpfung „geboren“, da Gott/die Göttin auch den intelligenten Geschöpfen einen freien Willen gab. Auch wenn Gott Luzifer nicht als das Böse schlechthin erschaffen hat, so lag doch die Möglichkeit für diese Wahl durch den freien Willen in Luzifer, wie auch in jedem von uns.

Der große Avatar Paramahansa Yogananda lehrte über das Böse: warum Gott es geschaffen hat und wie wir es zu unserem Vorteil nutzen und uns darüber erheben können. „Die Wahrheit ist, dass Gott das Böse benutzt, nicht um uns zu zerstören, sondern um uns von seinen Spielzeugen, den Spielzeugen dieser Welt, zu desillusionieren, damit wir ihn suchen können. Deshalb lässt der Herr selbst Ungerechtigkeiten und das Böse zu. Aber ich habe zu ihm gesagt: „Herr, Du hast nie gelitten. Du bist immer vollkommen gewesen. Wie kannst Du wissen, was Leiden ist? Und doch hast Du uns diese Prüfungen auferlegt, und Du hattest kein Recht dazu. Wir haben nicht darum gebeten, als Sterbliche geboren zu werden und zu leiden.‘ (Es macht ihm nichts aus, dass ich mit ihm streite, er ist sehr geduldig.) Der Herr antwortet: „Ihr müsst nicht weiter leiden; ich habe jedem den freien Willen gegeben, das Gute statt des Bösen zu wählen und so zu mir zurückzukehren.“ Das Böse ist also die Prüfung Gottes, um zu sehen, ob wir uns für ihn oder seine Gaben entscheiden werden. Er hat uns nach seinem Bild geschaffen und uns die Macht gegeben, uns zu befreien. Aber wir nutzen diese Macht nicht.“ (aus Warum Gott das Böse zulässt und wie man sich darüber erhebt.)

Durch das Paradigma der Evolutionären Astrologie und insbesondere durch die Archetypen Pluto, Skorpion, das 8. Haus und die Position des Asteroiden Luzifer gab Jeffrey uns einen Weg, um zu bestimmen, wo dieser Einfluss des Bösen zu spüren sein könnte, wie er sich im individuellen Geburtshoroskop manifestieren könnte: Er kann entweder unser Verlangen verstärken, von Gott/der Quelle getrennt zu bleiben, das nur durch unsere Vorstellungskraft (Fische) begrenzt ist (Skorpion/Stier), oder er kann über den Polaritätspunkt Luzifers unser persönliches Verlangen (Stier) verstärken, zu dieser Quelle zurückzukehren (Fische). Es kann sich durch unsere Gefühle der Machtlosigkeit und unser Verlangen nach Macht (Skorpion) manifestieren.

Ein weiterer Ort, an dem wir den Einfluss Luzifers/des Bösen besonders spüren können, ist dort, wo wir emotional am schwächsten sind, wo er unsere eigenen emotionalen Schwächen nutzt, Schwächen, die uns selbst innewohnen, um uns zu trennen. Dieser Einfluss kann unsere persönlichen Bedürfnisse und Wünsche (Stier) in Egoismus umwandeln. Durch Skorpion/Stier kann er sich durch Sexualität und den Überlebensinstinkt manifestieren, d.h. durch eine Vielzahl möglicher Verhaltensweisen/Manifestationen, wenn das eigene Leben auf dem Spiel steht oder zu stehen scheint.

Da Luzifer – einmal gefallen (das Böse) – die Wahl getroffen hat (Skorpion/Pluto), nicht das zu tun, was Gott von ihm verlangt hat – der Menschheit zu dienen (Jungfrau) – und Jungfrau das ist, was ich als den Mikrokosmos des Makrokosmos (Fische) betrachte, dann ist es in jedem unserer eigenen Fälle, bestimmt durch unseren evolutionären Zustand, der Ort, an dem wir wählen können, mit Gott durch unseren Dienst an der Menschheit zu kooperieren oder nicht. Durch die Jungfrau können wir unser eigenes inneres Funktionieren, unsere tatsächlichen Wünsche, unsere Absichten und Motivationen verleugnen (Sextil zu Skorpion) oder die Göttlichkeit in jedem von uns verleugnen (Opposition zu den Fischen). Durch die Opposition Fische/Jungfrau kann es auch dazu kommen, dass wir uns angesichts dessen, was bis zu diesem Zeitpunkt als perfekt galt, so klein fühlen, dass wir uns nicht in der Lage fühlen, überhaupt weiterzukommen.

Durch die Jungfrau und den Archetyp der Selbstverbesserung kann sich das Böse in unserem Wunsch manifestieren, einfach etwas zu verändern und/oder Gott zu erkennen. Es kann dort sein, wo wir nur das Problem (Jungfrau) statt der Lösung (Fische) sehen, oder es kann Zweifel darüber aufkommen lassen, was wir tun können und was nicht, und es kann eine Krise (Jungfrau) auslösen, wenn es keine zu geben braucht. Durch das Sextil zwischen Jungfrau und Skorpion kann uns das Böse beeinflussen, indem wir unsere Gedanken und Gefühle der Machtlosigkeit immer wieder aufgreifen oder über unsere wahrgenommenen „Mängel“ grübeln, so dass wir Beziehungen zu etwas aufbauen, das das symbolisiert, was wir nach unserer Einschätzung derzeit nicht haben und glauben zu brauchen. Wir können durch das mystische Rechteck auch die Verbindung zu offenen Formen von S & M-Verhalten (sowohl sexuell als auch nicht-sexuell) sehen, sowie zu jeder Art von selbstunterminierendem Verhalten, das uns daran hindert, voranzukommen usw. Es gibt auch eine Verbindung durch das mystische Rechteck zwischen unseren Gefühlen, nicht das zu haben, was wir glauben zu brauchen (Skorpion/Stier) und unseren Gefühlen von Mangel und Unvollkommenheit (Jungfrau/Fische), die beide meiner Meinung nach eng miteinander verbunden sind. Genauso kann es aber auch sein, dass wir uns überschätzen und/oder uns Illusionen darüber machen, wer und was wir sind, wozu wir fähig sind und wo nicht.

Und, wie Paramahansa Yogananda feststellt: „Jeder Mensch hat selbstbegrenzende Eigenheiten. Diese wurden nicht von Gott in dein Wesen gelegt, sondern von dir selbst geschaffen. Sie sind es, die du ändern musst – indem du dich daran erinnerst, dass diese Gewohnheiten, die deiner Natur eigen sind, nichts anderes sind als Manifestationen deiner eigenen Gedanken.“

Durch das mystische Rechteck können wir sehen, dass Luzifer von Gott/Makrokosmos (Fische) in das Individuum/Mikrokosmos (Jungfrau) kommt. Luzifer manifestiert sich genau an der Kreuzung der dualen Wünsche der Seele (Pluto-Skorpion/Stier), dem Wunsch, zu dem zurückzukehren, der uns erschaffen hat, und dem Wunsch, von dem getrennt zu bleiben, der uns erschaffen hat (Fische), wobei Stier von Venus regiert wird, deren höhere Oktave Neptun ist, der Herrscher von Fische. Wir haben also Sextile zwischen Fische und Stier und Skorpion (Begrenzungen) und Jungfrau (Mangel) und Trigone von Fische zu Skorpion (Quelle und Seele) und Stier (Gefühle, persönliche Wünsche) zu Jungfrau (Gedanken), und die offensichtliche Opposition von Fische (Lösung) und Jungfrau (Problem): das mystische Rechteck.

Das mystische oder harmonische Rechteck ist also einfach eine weitere Möglichkeit, den Einfluss Luzifers sowohl als Widersacher als auch als Träger des Lichts durch die miteinander verbundenen Archetypen Skorpion, Stier, Jungfrau und Fische näher zu beleuchten.

Wir können also sehen, dass das mystische Rechteck Skorpion/Stier/Fische/Jungfrau genau die Bereiche umfasst, in denen Luzifer uns am ehesten beeinflussen kann: durch unsere natürlichen Wünsche nach Trennung oder Rückkehr (Skorpion), unsere tiefsten Emotionen (Fische und Skorpion), unsere Gefühle (Stier) und unsere Gedanken (Jungfrau). Es sind wiederum diese Bereiche, in denen Luzifer extrem darauf bedacht ist, uns zu beeinflussen. Das mystische Rechteck bietet uns aber auch die Wandlungsfähigkeit (Fische/Jungfrau) oder die Fähigkeit, uns zu verändern und anzupassen, die Festigkeit (Skorpion/Stier), die wir bis zu diesem Zeitpunkt erfahren haben, und all diese Dynamiken zu verändern. Es kann, wie Rudhyar sagte, die Tür werden, durch die wir in ein neues Reich gehen.“

Quellen: Jeff Green, Lucifer, übersetzt aus dem amerikanischen EA-Network (EAN).

Anregungen von Sironjas, Sironjas.TV bei YT.

Siehe dazu auch meine Artikel über „Das Böse in der EA“. Und „Die evolutionären Stadien“.

© 2022 Hans Gerd Voss, www.astrosoul.de (darf mit Quellenangabe gerne aber nur als gesamter Text! kopiert werden)