Jeff Green über mich: “Your greatest pleasure is to help. You should be an astrologer. But an evolutionary astrologer!” (1995)
Jeff Green
Der Astrologe Jeff Green (Geburtsname: Jeffrey Green, später nahm er noch den Zusatznamen Wolf an) wurde am 2. Dezember 1946 um 4:52 Uhr in Hollywood (Kalifornien) geboren[1].
Biographie
Jeffrey Green[2] war der älteste Sohn einer armen fünfköpfigen Familie. Sein Vater war Künstler, der am Krieg der USA gegen Japan teilnahm, und seine Kunst anschließend an den Nagel hängen musste, um die Familie zu ernähren. Von seiner Mutter wurde Jeff und seine Geschwister körperlich und psychisch so schwer misshandelt, dass sie in ein Waisenhaus gebracht werden mussten. Als die Kinder in die Familie zurückkamen, wurden sie von ihren Eltern einfach ignoriert, sie sahen sich als schwarze Schafe. Jeffrey verbrachte seine Zeit statt in der Schule lieber am Strand beim Surfen. Er fühlte sich ausgestoßen und wurde alkoholabhängig. Eines Nachts, er war 18 Jahre alt, fuhr er betrunken ein anderes Auto an; es kam zu einer so heftigen Schlägerei, bei der der Unfallgegner beinahe gestorben wäre. Jeff Green wurde nach seiner anschließenden Verhaftung vor die Alternative gestellt, ins Gefängnis zu gehen oder sich freiwillig zum Vietnamkrieg zu melden, er entschied sich für Letzeres. Er wurde dort schwer traumatisiert durch den bestialischen Tod seines besten Kriegskameraden, und konnte die weitere Zeit dort nur unter Drogen überstehen. Als Green, kurz vor der Evakuierung aus Vietnam, zum Drogeneinkauf in einem nahen Dorf war, begegnete er dort nach eigenen Angaben einem buddhistischen Mönch, der ihn während einer 18-stündigen Wartezeit hypnotisierte. Zurück in den Vereinigten Staaten, wurde er dort zum Bürodienst eingeteilt und erhielt die Erlaubnis zuhause zu schlafen. Seine Wohnung grenzte an den Ashram von Yogananda, und Green verbrachte immer mehr Zeit im Ashram, was nach seiner Ansicht auf den hypnotisch-telepathischen Einfluss des buddhistischen Mönchs zurückzuführen war.
Nach Ende seiner Militärzeit wurden große psychische Probleme offenbar: er konnte sich in keinen geschlossenen Räumen mehr aufhalten, und ging deshalb auf Reisen. In Mexiko schloss er sich einer Gruppe Hippies an. Eines Tages begegnete er einem Navajo-Schamanen, der ihm, sie sprachen nicht dieselbe Sprache, telepathisch mitgeteilt haben soll “Bruder, folge mir”. Die folgenden sechs Monate führte ihn der Schamane in das Geheimnis des psychedelisch wirkenden Peyote ein, was ihm nach eigenen Angaben die Welt der Telepathie öffnete; die Navajo nannten dies “die Vision der Amsel herbeirufen”. Er begegnete einem Rudel Wölfe und erhielt telepathisch die Erlaubnis, mit dem Rudel zu ziehen, was er für die folgenden drei Wochen auch tat. Seitdem fügte er seinem Namen “Wolf” hinzu, was auch seine damals einsame, verbitterte Lebenseinstellung widerspiegelte.
Er verbrachte anschließend zwei Jahre als Mönch in einem buddhistischen Vedanta-Kloster in Kalifornien und ging später nach Nepal. Als er mit der Astrologie in Kontakt kam, lehnte er sie zunächst ab in einer Haltung, die er selbst als “spirituelle Überheblichkeit” bezeichnete. Als er dennoch, um besser darüber urteilen zu können, ein Astrologiebuch las, hatte er, sehr zu seinem Ärger, eine Vision, dass er ein bedeutender Astrologe sein würde. Green berichtet, er habe die folgenden Jahre jede Nacht einen Traum gehabt, in dem er von göttlichen Kräften in Astrologie unterrichtet wurde[3]. So entwickelte er erstmals ein Verständnis für das menschliche Wesen und ein großes Mitgefühl, das in ihm das Bedürfnis weckte, anderen Menschen zu helfen. Für ihn war es eine große Hilfe, im Rahmen astrologischer Beratungen mit den intimen Angelegenheiten anderer Menschen konfrontiert zu werden, da er deren unterschiedliches Verhalten, aber auch deren Sorgen und Nöte verstehen lernte. Green betrachtet Astrologie als die “Sprache Gottes”, die es ermöglicht, einen objektiven Blick auf unsere Existenz zu werfen, aber auch über die Grenzen dieses Lebens hinaus.
1976[4] begann er in Seattle in einem astrologischen Bücherladen zu arbeiten, und richtete sein Leben von nun an ganz auf die Astrologie aus. Anfangs war es schwer für ihn, davon zu leben, doch mit der Zeit etablierte er sich als Astrologe und die Einnahmen stiegen, seit den 1980er Jahren gab er Unterricht. Heute ist Jeff Green zusammen mit seiner Frau Martina, ebenfalls Astrologin, Vater von vier Kindern, darunter Deva Crystal Green, die sein astrologisches Werk fortführt. Er lebt in Boulder (Colorado).
Astrologie
Jeff Green[5] ist ein erfahrener astrologischer Berater, der auf über 20.000 Klienten zurückblicken kann. Er war weltweit Redner auf Kongressen. Er ist Begründer der School of Evolutionary Astrology, in der er heute aber nicht mehr unterrichtet. Zusammen mit Noel Tyl organisierte er 1997 und 1999 die Astro2000-Konferenzen.
Das astrologische Weltbild von Jeff Green beruht auf der Überzeugung von Wiedergeburten (Reinkarnation). Er betreibt somit karmische Astrologie, die er selbst allerdings “Evolutionäre Astrologie” nennt, da er die Entwicklung der Seele über längere Zeiträume in den Vordergrund stellt. So ist auch der Titel seines bekanntesten Werkes “Pluto: Die evulutionäre Reise der Seele” zu verstehen. Er beleuchtet darin Pluto ganz aus karmischen Gesichtspunkten, und greift, um den “Entwicklungsstand” des Menschen im aktuellen Leben aus dem Horoskop ersehen zu können, auf das zyklische Verständnis der Planetenkonstellationen nach Dane Rudhyar zurück. Dieses Werk, erstmals 1985 veröffentlicht, ist inzwischen in zehn verschiedenen Sprachen erschienen. Ein vergleichbares Buch von ihm gibt es über Uranus, und mit Steven Forrest arbeitete er über das Thema Evolutionäre Astrologie, die besonderes Gewicht auf die Mondknoten legt.
Greens Motto[2] ist “We do not live just to survive; we are here to change ourselves.” (Wir leben nicht nur um zu überleben. Wir sind hier, um uns zu wandeln.) Geschehnisse sind nach seiner Meinung nicht zufällig, sondern sinnvolle Hinweise zur Entwicklung der Seele. Gleichwohl gelten solche Ereignisse bei ihm nicht als determiniert, sondern nur als folgerichtig. Eine Änderung, möglichst Verbesserung, des eigenen Entwicklungsstandes bringt somit auch wieder andere, dem neuen Entwicklungsstand angepasste, Ereignisse hervor. Die Untersuchung eines Geburtshoroskops eröffnet nach Green die Möglichkeit, die Gründe für die gegenwärtige Existenz zu erkennen, um so ein besseres Verständnis für mögliche Reaktionsweisen bzw. Verhaltensänderungen entwickeln zu können.
Durch seinen strikten karmischen Ansatz polarisiert Jeff Green stark, sein Werk stößt bei den einen auf vehemente Ablehnung, bei anderen auf enthusiastische Zustimmung. Evolutionary Astrology ist inzwischen in vielen Ländern durch Schüler Greens präsent.
(aus astrowiki)