Übersprungene Schritte

Evolutionäre Astrologie:

Übersprungene Schritte: Nicht Integriertes aus vergangenen Leben:

Die Betrachtung „übersprungener Schritte“ sind eine wesentliche Besonderheit in der Evolutionären Astrologie. Das Vorhandensein eines oder mehrerer übersprungenen Schritte kann die Deutung deines Horoskops stark beeinflussen.

Sie kommen ungefähr in jedem 3. Horoskop vor und können jeden Planeten betreffen. Von einem übersprungenen Schritt wird gesprochen, wenn ein Planet im T-quadrat zur Knotenachse steht, dann bildet er 90° zum Nordknoten (aufsteigenden) und 90° zum Südknoten (absteigenden). Normalerweise ist der Weg zum Seelenziel der aufsteigende Mondknoten/Nordknoten und der absteigendem Knoten/Südknoten steht für die karmische Vergangenheit. Wenn ein T-Quadrat besteht, ist in bezug auf den betreffenden Planeten etwas unerledigt geblieben so dass man nicht schnurstracks auf den Nordknoten und sein erwünschtes Verhalten zugehen kann. So führt der übersprungene Schritt zu einem starken Hin-und-Her im Leben, immer zwischen Südknoten und Nordknoten. Das ist so, als hättest du eine neue Wohnung bezogen und müsstest aber jeden Tag noch in die alte Wohnung zurück, weil du da was vergessen hast oder dort noch was zu erledigen ist.

Je nachdem, wie der betroffene Planet steht, kann es sein, dass die Lösung für dein Horoskop nicht der Nordknoten, sondern der Südknoten (also vergangenes Verhalten) ist. In diesem Falle kannst du dich also anstrengen, wie du willst um das neue Verhalten zu erreichen, du kannst es nicht schaffen. Nach dem universellen Gesetz: manchmal muss man einen Schritt zurückgehen, um dann erst vorwärts gehen zu können.

Wenn du dich in deinem Horoskop „auf den entsprechenden Planeten stellst“ und nach links schaust, ist der dann sichtbare Knoten der Lösungsweg. Ist es der Nordknoten, folgst du dem Nordknoten, ist es der Südknoten, musst du zunächst diesem folgen bis das Thema des übersprungenen Themas integriert ist. Das Hin- und Her bleibt jedenfalls bestehen, mindestens bis zur zweiten Saturnwiederkehr (im Alter von ca. 58 bis 60 Jahren).

Bei mehreren übersprungenen Schritten kann es demzufolge auch sein, dass die Lösung für den einen Planeten der Nordknoten ist, für den anderen aber der Südknoten. Dann wird’s echt kompliziert …

Die Texte dazu im Einzelnen:

Selbstverständlich ist die Deutung immer abhängig vom Gesamtbild des Horoskops und abhängig von von der Stellung des Planeten in Zeichen, Haus, sowie anderer Aspekte zu anderen Planeten, aufgeführt sind hier die Grunddynamiken hinsichtlich “übersprungener Schritte”:

Sonne im Quadrat zur Mondknotenachse:

Die Sonne als “übersprungener Schritt” zeigt hier folgende Grunddynamiken:

  • Kinder – ein oder mehrere Kinder in diesem Leben aufzuziehen ist geradezu ein evolutionäres MUSS. Ein Leben ohne Kinder (seien sie auch adoptiert oder durch Heirat angenommen) ist hier praktisch nicht möglich. Kinder geben dem Natalen hier den evolutionären Lebenszweck und bringen ihn dadurch in seine persönliche Kraft. Das Kind oder eines der Kinder ist ein Kind aus vergangenen Leben, das aus welchen Umständen auch immer weggegeben werden musste bzw. nicht vom Natalen aufgezogen werden konnte. Durch die Kind-Elternschaft in dieser Inkarnation kann dieser Kreis geschlossen werden und latente Kräfte können wieder in das Leben integriert werden.
  • Kreativität: – oft eng verbunden mit dem Aufziehen von einem Kind/ern wird kreatives Schaffenspotential aktiviert, das in vergangenen Leben versteckt oder übersehen wurde bzw. werden musste. Der Natale erlebt in dieser Inkarnation ein “Wieder-in-die-Kraft-kommen” seines Potentials, das in vergangenen Leben aus welchen Umständen heraus auch immer nicht gelebt wurde bzw. gelebt werden konnte. Der Natale strotzt vor Schaffenskraft und wird bestrebt sein, diese auch für die Welt sichtbar in eine persönliche Arena der Selbstverwirklichung zu bringen – sei es in der Kunst oder im Unternehmerischen – jedes Mal steht dahinter ein starker Spieltrieb, der voller Lust latentes Potential vergangener Inkarnationen ins Licht des Bewusstseins bringt.

Mond T-Quadrat zu den Mondknoten

Mond als übersprungener Schritt, kann folgende Dynamiken anzeigen:

  • Anima/Animus – somit Geschlechtsdefinitionsthemen und/oder auch sogar Geschlechtswechseldynamiken; der Natale inkarnierte mal im weiblichen, mal im männlichen Körper hin und her zwischen beiden Geschlechtern, um sein eigenes männlich-weibliches in ein androgynes Wesen zu integrieren. Daher kommt es oft zu einem Gefühl der Fremdheit mit dem eigenen Geschlecht bezüglich der elterlichen bzw. gesellschaftlichen Erwartungen an die Geschlechterrolle. Ein partnerschaftliches Intimleben funktioniert meist nur mit einem Partner/Partnerin, der/die ebenso männlich-weiblich schwingt und lebt.

  • Mutter/Familie – der Natale hat bereits oft in diesem Familiensystem inkarniert und/oder zumindest oft mit dieser Mutter dieser Inkarnation. Daher bestehen auch oft starke Tendenzen, sich mit ungelösten Familiendynamiken früherer Generationen energetisch zu verstricken bzw. zu identifizieren (à la Familienstellen bzw. ,,Konstellations-Arbeit”) und diese als die eigenen emotionalen Konflikte wahrzunehmen und lösen zu wollen. Werden solche Verstrickungen nicht ,,zurückgegeben“ und dadurch gelöst, besteht die Gefahr, dass diese an die eigenen Kinder weiter übernommen werden, falls der Natale eine eigene Familie gründet.

  • Zuhause/Heim – oft findet sich der Natale auf einer Wanderschaft nach dem Zuhause, in dem er sich wirklich wohl, geborgen und zuhause fühlt. In solch einem Fall zieht der Natale oft um, lebt in diversen Städten, sogar Ländern, um dabei zu lernen wie er sich ein Heim erschaffen kann, das seinen emotionalen Bedürfnissen nach Geborgenheit und Nestwärme entspricht. Letztendlich ist das wahre Zuhause aber in ihm.

  • Matriarchat – abhängig vom Gesamthoroskop bringt die Person unbewusste Erinnerungen an matriarchale Werte und Lebensformen mit in dieses Leben, fühlt sich daher in der Kindheit fremd in der Familie und der Gesellschaft. Sind solche familiären Themen ,,übersprungener Schritte” gelöst, findet sich der Natale oft in einem privaten und/oder beruflichen Pfad matriarchale Werte in seinem Leben aufzubauen und diese sogar der Gesellschaft als Unterstützung anzubieten.

Merkur T-Quadrat zu den Mondknoten

Merkur als übersprungener Schritt, kann folgende Dynamiken anzeigen:

  • Geschwister – abhängig vom Gesamtbild des Horoskops bestehen hier “übersprungene Schritte” mit zumindest einem der Geschwister. Oft hält eines der Geschwister einen wichtigen Schlüssel für den Natalen oder der Natale für ein Geschwister, der kommuniziert werden muss, damit Evolution voranschreiten kann.

  • Lineares Denken/Sprache – die linke Gehirnhälfte reagiert in diesem Leben auf die “übersprungenen Schritte” vergangener Inkarnationen. Entweder konsumierte die Person in vergangenen Leben wahllos jede mögliche Information, oder es gab Umstände, die die Funktionen der linken Gehirnhälfte und sogar des gesamten Nervensystems schädigten (Folter, Gas, o.ä.) und deren Auswirkungen sich in diesem Leben bemerkbar machen. Daher kann der Natale ungewöhnlich rastlos und unruhig sein. Kein Gedanke wird zu Ende gedacht und oft werden selbst Sätze nicht fertig gestellt und/oder die Sätze bzw. Gedankengänge anderer werden dauernd unterbrochen. Das Kurzzeitgedächtnis ist einerseits überaktiv und doch funktioniert es andererseits nicht richtig. Lineare Information wird rasend schnell verarbeitet und doch oft meist nicht lange behalten. Das kann zu Problemen in Kommunikation mit anderen Menschen führen, die entweder nicht folgen können, oder sich durch das dauernde Unterbrechen bzw. den häufigen Themenwechsel nicht respektiert fühlen. Bei geschädigter Nervenisolierung möglicherweise durch Erfahrung im vergangenen Leben mit Nervengas gilt das Gegenteil: Gedankenprozesse und mehr noch motorische Funktionen sind extrem stark verlangsamt.

  • Gesundheit – die körperliche und mentale Gesundheit ist oft eine evolutionäre Anforderung bei Merkur im T-Quadrat zu den Mondknoten. Besondere Aufmerksamkeit sollte den Atemwegen, Organen, dem Nervensystem, den Funktionen der Dendriden und Synapsen gegeben werden, aber auch den peristaltischen Funktionen, der Motorik, den Stimmbändern, dem Adams-Apfel, den Armen und Händen und dem Kehl-Chakra. Doch es sollten hierbei vor allem auch das 6. Haus und das 12. Haus mit seinen Zeichen an den Hausspitzen, deren planetaren Herrschern in Zeichen, Häusern und Aspekten/Phasen und eventuellen Planeten in diesen Häusern untersucht werden, um genauere Einsichten in die gesundheitlichen Dispositionen zu gewinnen. Daraus lassen sich dann individuelle Übungen und regelmäßige Routinen ableiten, die dem Natalen helfen, die merkurische Energien der,,übersprungenen Schritte” zu erden.

Mars im Quadrat zur Mondknotenachse:

Der Mars als “übersprungener Schritt” zeigt hier folgende Grunddynamiken:

  • Handlungen/Aggression – abhängig von den Gesamtbild des Horoskops geht es hier um eine Person, die in vergangenen Leben entweder nicht entsprechend der eigenen inneren Impulse und Instinkte gehandelt hat oder – was wesentlich wahrscheinlicher ist; nur auf die eigenen Impulse reagierte und diese ,,auf Teufel komm raus” umsetzte, wodurch es sogar zu Gewalt und im Gegenzug zu Aggressionen von Seiten anderer kam. In beiden Szenarien bringt der Natale ungelöste Wut und Aggression mit in dieses Leben, mit der es in dieser Inkarnation besser umzugehen gilt.

  • Physischer Körper/sexuelle Instinkte – oft wurden die physischen Verlangen des Körpers entweder übersehen, was zu einer aufbauenden Wut im Körper führte, oder aber sie wurden als überwichtig angesehen, bewertet und dementsprechend ausgelebt. Das wiederum führte dazu, dass der Natale durch seine Handlungen körperliche und auch sexuelle Dynamiken wild auslebte, dabei sich und andere damit verletzte. Aggression und sogar Gewalt von anderen mag das Resultat gewesen sein, die wiederum mehr Wutdynamiken im Natalen hervorbrachte. Daher ist die evolutionäre Herausforderung in diesem Leben, die eigenen physischen Dynamiken auf ausgeglichene Weise zu leben. Umstände vergangener Leben mögen den Natalen zu der Einsicht gebracht haben, die eigenen sexuellen Verlangen als falsch anzusehen, wodurch diese vermieden und verleugnet oder aber lieblos ausgelebt wurden. Solch innere Schwingung mag dann auch andere angezogen haben, die selbst Sexualität als etwas Schlechtes ansahen und es dementsprechend auf Kosten anderer, inklusive des Natalen, auslebten – ein Spiegel der eigenen Ablehnung. All solche Dynamiken brachten immer mehr Wut im Natalen auf, die in diesem Leben eine Kerndynamik spielt. Daher ist die Anforderung in dieser Inkarnation, konstruktive körperliche Aktivitäten, wie zum Beispiel ganzheitliche Kampfkünste (Aikido, Tai Chi), zu praktizieren, die der ungelösten physischen Wut genug Raum geben, ausgeglichen ausgelebt zu werden. „Denke bevor Du handelst„, sollte zum Lebensmotto des Natalen in dieser Inkarnation werden.

Venus im Quadrat zur Mondknotenachse:

Die Venus als “übersprungener Schritt” zeigt hier folgende Grunddynamiken:

  • Innere Beziehung zu sich selbst – wie die Person mit sich selbst in Beziehung steht, auf ihre Bedürfnisse hört und ihre Werte definiert und erspürt ist ein wichtiger evolutionärer Fokus in diesem Leben . Abhängig vom Gesamtbild des Horoskops hat die Person entweder äußere Kräfte und Umstände erfahren, die ihr nicht erlaubten bzw. ermöglichten, auf natürliche Weise mit ihren Werten und Gaben in selbst liebender Beziehung und Achtung zu stehen. Sei es in Dynamiken, die das weltliche Überleben betreffen, oder sei es vor allem auch in Bezug auf Sinnlichkeit und eigenerotische Gefühle. Oft haben weltliche Werte oder Umstände des Überlebens den Natalen dazu gebracht, das eigene Wertgefühl zu missachten, was zu diversen Formen von Selbstmissbrauch und/oder Verletzung der eigenen Sinnlichkeit durch andere führte.

  • Ressourcen/Hab und Gut: – aufgrund der oben erwähnten Dynamiken hat die Person in vergangenen Leben den eigenen inneren Schatz nicht geehrt, was dazu führte, dass sie in vergangenen Leben entweder oft in Armut lebte und um das nackte Überleben kämpfte oder sich über Kompensation für den Mangel an eigener innerer Wertschätzung an äußere, materielle Werte klammerte und diese lieblos anhäufte, in der Hoffnung etwas zu fühlen, was aber nur Innen gefunden werden kann.

  • Beziehungen und Beziehungsmuster zu anderen – Dynamiken mit anderen in Beziehung zu stehen waren aus der Balance. Die genaueren Gründe dafür können nur im Gesamtbild des Horoskops gesehen werden. Dennoch war daher auch das Geben und Empfangen auf gleichwertige Weise gestört oder gestört worden.. Sei es, dass der Natale entweder überaus bedürftig war und sich in extreme Co-Abhängigkeiten ziehen ließ oder dass er andere aus dieser Bedürftigkeit heraus zu seinem Alter Ego machte. Daher wird der Natale in diesem Leben wieder Menschen vergangener Leben anziehen, um mit ihnen wieder die alten Beziehungsmuster zu durchleben bzw. zu recyceln, um Dynamiken zu finden, mit sich selbst sein zu können und auch die anderen in ihren Werten ehren, achten und lieben zu können. Das heißt, der Natale wird in all seinen sozialen Kontakten auf Menschen treffen, die er aus vergangenen Leben kennt. Seien es Freunde, Klienten, Schüler, Familienmitglieder und natürlich auch Intimpartner. Alte Beziehungsdynamiken werden mit ihnen wieder erlebt, um sich aus Co-Abhängigkeiten und projizierter Bedürftigkeit zu einer liebevolleren Interaktion zu entwickeln.


Jupiter-T-Quadrat zu den Mondknoten

Jupiter als übersprungener Schritt, kann folgende Dynamiken anzeigen:

  • Wahrheit – Umstände vergangener Inkarnationen, wie zum Beispiel religiöser Druck und entsprechende Erwartungen zwangen die Person in einen Konflikt mit der eigenen inneren Wahrheit, und somit zu innerer und äußerer Unehrlichkeit. Es entstand eine Verwirrung darüber, was wahr ist und was nicht – dies wurde zu einer Kerndynamik, die in dieses Leben gebracht wird. Daher ist es für den Natalen in diesem Leben wichtig, wieder die eigene Wahrheit zu spüren und diese als „meine Wahrheit“ wert zu schätzen. Damit sollen auch Folgedynamiken wie Überkompensation, Übertreibung und Unwahrheiten aus dem Leben entlassen werden, um wahrhaftiger selbst zu werden.

  • Metaphysisches/Glauben – abhängig vom Gesamtbild des Horoskops hat der Natale wahrscheinlich in vergangenen Leben widersprüchliche Lehren metaphysisch-philosophisch-religiöser Natur erlebt, die zu inneren und somit auch zu äußeren Konflikten führten. Diese können sich in Form von kulturellem Entfremdungsgefühl manifestiert haben oder aber auch in Konflikten mit seinen Lehrern/Priestern. Man erinnere sich, dass der Glaube und somit die philosophischen Glaubensgrundsätze tief mit dem emotionalen Sicherheitsgefühl gekoppelt sind. Das kann auch dazu geführt haben, dass der Natale versuchte, andere zu überreden, zu überzeugen und zu bekehren, um sich selbst emotional sicher zu fühlen, selbst wenn in ihm ein innerer Glaubenskonflikt am Brennen war. Im gegenwärtigen Leben werden solche konfliktierenden Glaubensgrundsätze und Lebenseinstellungen recycelt, so dass der Natale ein einziges ganzheitliches bzw. metaphysisches Glaubenssystem findet, durch dass er Wahrheit als einen fortschreitenden Expansionsprozess des Bewusstseins wahrnehmen und erleben kann.

  • Großeltern/Lehrer – Zumindest ein Großelternteil spielt in dieser Inkarnation eine Schlüsselrolle. Sei es, dass es sich um ungelöste familiäre Verstrickungen handelt, und/oder beide miteinander wichtige Verbindungen in vergangenen Leben hatten, die dem Natalen in diesem Leben ein Geschenk der Weisheit bieten.

  • Lehrer – oft finden sich Natale hier in stressvollen Situationen mit Lehrern, vor allem mit religiös-philosophischen Lehrern, wieder. Mit solchen Lehrern gibt es ungelöste Dynamiken vergangener Leben, die sich in diesem Leben wiederholen, um in Wahrhaftigkeit gelöst zu werden. Dabei kann auch die Dynamik von unterbrochener Aus- bzw. Weiterbildung ein Thema sein. Der Natale findet sich entweder in Aus- und Weiterbildungen, die nicht seiner Wahrheit entsprechen und bricht diese irgendwann vorzeitig ab. Oder aber der Natale hat in seinem Leben ein Grundgefühl, nicht darin ausgebildet worden zu sein, wonach er sich wirklich sehnt. Dieser Mangel kann dann als Ansporn genutzt werden, sich das Wissen selbst oder von entsprechenden Lehrern anzueignen.

Saturn T-Quadrat zu den Mondknoten

Saturn als übersprungener Schritt, kann folgende Dynamiken anzeigen:

  • Geschlechts-Definition – die Person hat mal als Frau, mal als Mann, hin und her, inkarniert (um das innere Männlich-Weibliche zu integrieren). Doch dabei wurde aufgrund der gesellschaftlichen Erwartungen mit ihren Be- und Verurteilungen ein Teil des inneren Männlichen oder Weiblichen unterdrückt, da auch eine große Angst vor gesellschaftlicher Ächtung bestand. Dementsprechend hat die Person wahrscheinlich auch andere hinsichtlich deren Geschlechtes verurteilt, um sich im Rahmen der gesellschaftlichen Erwartungen und Definitionen über die Geschlechterrollen sicher zu fühlen. Dieses Leben wird diese Dynamiken wieder auf die Tagesordnung bringen, um Verantwortung für den eigenen inneren „Geschlechts-Definitions-Haushalt“ und das Be- und Verurteilen zu übernehmen.

  • Vater – Autoritäten – die Person hat oft in der selben Familie und/oder zumindest mit diesem Vater inkarniert. Abhängig vom Gesamtbild des Horoskopes gibt es hier ungelöste karmische Verbindungen mit dem Vater in diesem Leben, und/oder karmisch-familiäre Verstrickungen mit dem jetzigen Familiensystem, wobei hier meist eine schwere Last für den Vater bzw. die Vaterlinie getragen wird, für die sich der Natale verantwortlich fühlt (obwohl er es wahrscheinlich nicht ist). Dabei ist oft die dahinterliegende Motivation, des Vaters Schutz und Anerkennung zu bekommen. Doch die Lösung ist meistens, die Last bzw. die Verantwortungen an den Vater bzw. das väterliche Familiensystem zurückzugeben und Verantwortung für die eigene Rolle in der natürlichen Ordnung innerhalb des Familiensystems zu übernehmen, somit das eigene Leben in die eigene Hand zu nehmen – damit wird der Natale emotional erwachsen und wird Anerkennung ernten. Es geht also hinter der ungelösten Vaterdynamik um Führung/Führung des eigenen Lebens.

  • Führung – Schuld – dies kann auch mit übersprungenen Schritten hinsichtlich Führung und Verantwortung zu tun haben, wo es auf grund der universellen Natur dieser evolutionären Lektion eben auch zu Fehlern und zu Fehlschlägen kommen kann. In vergangnen Leben wurden evtl. in führenden Verantwortungen Fehlentscheidungen getroffen, die sich der Natale unbewusst immer noch schuldhaft vorwirft und sich somit selbst anklagt – Schuld! Oder aber hochgestellte Positionen vergangener Leben brachten den Natalen in politische Engpässe, und es wurde aus Angst vor Verlust des Status Quo unverantwortlich gehandelt. Auf jeden Fall geht es darum, Verantwortung für die eigenen Handlungen zu übernehmen und sich nicht durch Schuld in seinem inneren Ruf nach Wachstum blockieren zu lassen. (Wir haben alle mal Mist gebaut: „Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein“).

  • Beruf – Berufung – aufgrund elterlicher bzw. gesellschaftlicher Erwartungen in vergangenen Leben hat der Natale nicht auf den eigenen inneren Ruf der Berufung gehört, sondern einen Beruf ausgeübt, der ihm vorgeschrieben wurde. Das führt auch zu einer Schwächung, denn ein inneres Gefühl von Schuld sich selbst gegenüber ist die Folge. Deshalb will die jetzige Inkarnation, dass der Natale einen Berufsweg einschlägt, der ihm erlaubt, seine eigene innere und äußere Autorität zu etablieren – Berufung wird sich langsam erst in der beruflichen Struktur herauskristallisieren.

  • Patriarchat – aufgrund der von Menschen gemachten männlich orientierten Religionen und den dazugehörigen Werten, Be- und Verurteilungen von Richtig und Falsch erlebte der Natale in vergangenen Leben die Auswirkungen des Patriarchats am eigenen Leib. Aus Angst vor gesellschaftlicher Bestrafung wurde er dann selbst zu einem Teil des patriarchalen Wertesystems und verurteilte sich und andere basierend auf solchen Werten. Das hat wiederum innere, natürliche Schulddynamiken zur Folge, die den Natalen in diesem Leben blockieren können. Dementsprechend muss sich der Natale in diesem Leben immer wieder Zeit nehmen, über sich und sein Leben zu reflektieren , um den nächsten weltlichen Schritt in einer Weise anzugehen, dass er im Einklang mit seiner wahren inneren Autorität steht. Somit bauen sich schritt für schritt die Blockaden aus vergangenen Leben ab. Befreiung findet statt und mit ihr kommen auch unbewusste Erinnerungen wieder an die Oberfläche des Bewusstseins, die auf universell gültigen Werten basieren.

Uranus T-Quadrat zu den Mondknoten

Uranus als übersprungener Schritt, kann folgende Dynamiken anzeigen:

  • Ideen/Innovationen – die Person hatte in vergangenen Leben revolutionäre Ideen und innovative Geistesblitze, die sie der Gesellschaft zu ihrer Befreiung von sozialen Lasten und Gewohnheiten anbot. Doch solche Ideen waren ihrer damaligen Zeit weit voraus und die Gesellschaft nahm sie als rebellische Gefahr wahr und bekämpfte sie daher, indem sie dieses als verrückt und gefährlich verurteilte und verfolgte. Daher erlebte die Person oft die Ächtung und die Ausgrenzung aus der Gesellschaft, sei es als Vogelfreier oder als Enteigneter. Oft wurde der Natale in eine “Irrenanstalt” gesteckt und dementsprechend behandelt, oder ins Exil geschickt, wo er sich ein Leben lang als Fremder empfand. In diesem Leben geht es darum, die Ideen von damals wieder an die Oberfläche des Bewusstseins aufsteigen zu lassen und diese ohne Angst vor Bestrafung dort anzubieten, wo sie willkommen sind – in Gruppen geistig Gleichgesinnter oder z.B. im Internet, also der jetzigen Zeit entsprechend.

  • Gruppen – die Person war in vergangenen Leben Mitglied von Gruppen, doch fühlte sie sich immer fremd und anders. Doch aufgrund des Gruppendrucks machte sie nie den Schritt aus der Gruppen heraus hin zur Individuation. Das gegenwärtige Leben ist daher die universelle Einladung, den Mut zu Individuation aufzubringen – wenn es sein muss, eine Gruppe von nur einer Person zu werden, bis wirklich Gleichgesinnte als Freunde gefunden werden. Dazu bedarf es des Muts zur Individuation.

  • Trauma/Trennung – hier bestehen meist ungelöste Traumata aus vergangenen Leben, die in dieses Leben mitgebracht werden. Diese werden in dieser Inkarnation wieder ausgelöst – ähnlich wie ein Feuerwerk alte Kriegstraumata aktiviert – und damit der Energiekörper des Natalen wieder traumatisch schwingt und durch das Recyceln solcher Dynamiken die Integration solcher traumatisierten Persönlichkeitsanteile vollbringt. Damit wird die Person von den alten Traumata befreit und erlebt sich somit als neue Person. Oft hat solch ein ungelöstes Trauma mit einer abrupten Trennung von einer geliebten Person bzw. Lebensumstand zu tun. Uranus fordert dazu auf, in das individuelle Unbewusste zu gehen, wo alle Erinnerungen abgespeichert sind, um sich darüber von traumatischen Trennungserinnerungen zu befreien. Beispiel: die Erinnerung einer Mutter beim Atombomben-Abwurf in Hiroshima, die erst ihr Kind sterben sieht und dann sich selbst. Solch eine Erfahrung des urplötzlich aus dem Leben gerissen werden ist für das menschliche Bewusstsein nicht integrierbar.

Neptun T-Quadrat zu den Mondknoten

Neptun als übersprungener Schritt, kann folgende Dynamiken anzeigen:

  • Idealisierung/Vermeidung – abhängig vom Gesamtbild des Horoskops geriet die Person in vergangenen Leben in Dynamiken von Idealisierung. Idealisieren heißt aber immer auch vermeiden! Solche Idealisierungen haben die Person dazu gebracht in einer Traumwelt zu leben. Das hatte zur Folge, dass eine Lebenskrise bzw. Enttäuschung nach der anderen immer wieder an ,,die Tür klopfte”, um den Natalen ,,wach zu küssen”. Meist gab es ursprünglich extrem schmerzhafte Umstände, die den Natalen dazu brachten, sich in eine Traumwelt zu flüchten. Die wiederholten ,,Ent-Täuschungen” und Krisen, die den Natalen eigentlich aus der Traumwelt holen wollten, hatten aber meist zur Folge, dass sich der Natale immer mehr als Opfer des Lebens fühlte. Das kann zu Formen von Alkohol-, Drogen- oder anderen betäubenden Missbrauchsdynamiken geführt haben, um sich tiefer in die Lebensvermeidung zu begeben. Dabei muss aber bedacht werden, dass hinter solchen Dynamiken oft eine Sehnsucht nach dem Göttlichen steckt.

  • Spiritualität/Verwirrung – die Person hatte in vergangenen Leben wahrlich spirituelle Fähigkeiten entwickelt (Hingabe an das innere Universum, daher auch Heilung, Hellsichtigkeit o.ä.), die auf natürlicher Spiritualität basierten und aus dem inneren Universum kamen. Doch die patriarchalen Definitionen von Spiritualität stellen meist das genaue Gegenteil von wahrer Spiritualität dar und machten die matriarchalen Formen des Gott- und Göttinnen-Erlebens zu ihrem Sündenbock und Opferlamm. Das brachte die Person in vergangenen Leben nicht nur in Dynamiken von Verfolgung und Leid, sondern vor allem auch Verwirrung über das Göttliche und die eigenen spirituellen Werte und Fähigkeiten. Da patriarchale Spiritualität mit Dynamiken von Schuld und Androhung auf Bestrafung arbeitet, entwickelte sich in der Person Verwirrung und Unsicherheit über das Göttliche. Oft hat das zur Folge, dass sich die Person sogar für die eigenen übersinnlichen bzw. spirituellen Fähigkeiten sündig und schuldig fühlt und diese unterdrückt und vermeidet, denn die unbewussten Erinnerungen und Ängste fürchten die Göttliche Strafe gemäß dem patriarchalen Dogma. Das hat wiederum zur Folge, dass sich der Natale innerlich leer fühlt, denn etwas Essentielles fehlt bzw. wird vermieden dementsprechend fühlt sich der Natale innerlich schlecht. Somit bringt auch die jetzige Inkarnation Verwirrung hinsichtlich des spirituellen Weges.

  • Opfer/Sühne – die Person hat in der Vergangenheit Opfer-/Sühne-Dynamiken entwickelt, die sie auch in diesem Leben wiederholen will. Abhängig von der Stellung von Neptun, dem Zeichen Fische an einer Hausspitze und der Stellung der Mondknoten, versucht der Natale für etwas zu sühnen bzw. sich zu opfern, was oft gar nichts mit ihm zu tun hat. So kann zum Beispiel für ein Familiengeheimnis oder andere Taten der Familie unbewusst gesühnt werden (Beispiel: Neptun in Waage im
    T-Quadrat zur Mondknotenachse Südknoten in Krebs, Nordknoten in Steinbock ist oft ein Hinweis für ein Kind, das mit der Verantwortung der Ehe der Eltern belastet ist und versucht, diese zu harmonisieren, denn oft haben die Eltern aufgrund der Schwangerschaft heiraten müssen). Oftmals opfert eine Person mit Neptun im
    T-Quadrat zu den Mondknoten ihr Leben für eine andere Person; manchmal auch für die eigenen Taten vergangener Inkarnationen. Auch kann es sehr gut möglich sein, dass der Natale ,,einen energetischen Besucher” hat (Besetzung bzw. Verstrickung mit einem Astralwesen aufgrund vergangener Lebensdynamiken oder Familienver­ strickung). Solch ein Thema ist in einer Beratung sehr heikel, denn es steht auf wackligem Grund. Dennoch habe ich oft Klienten in der Aufstell-Arbeit (Konstellations-Arbeit) gesehen, die mit einem Astralwesen verbunden, verstrickt oder davon heimgesucht wurden. Es kann auch ein unbeachteter Verwandter aus dem eigenen Familiensystem sein, der aus der Familie ausgeschlossen wurde oder dessen man sich schämte und den man nicht mehr erwähnen durfte. So oder so geht es in diesem Leben darum, die ,,übersprungenen Schritte“ und Verstrickungen aufzulösen, um an den eigenen Kern der Spiritualität zu gelangen, die, wenn sie erst einmal erlebt wird, ganz anders ist als es irgendeine Beschreibung verständlich machen könnte.

Pluto-T-Quadrat zu den Mondknoten

Pluto als übersprungener Schritt, kann folgende Dynamiken anzeigen:

  • Verlangen/Evolution – Der Natale widerstand seinen eigenen Verlangen, sich weiter im Fluss der voranschreitenden Evolution zu entwickeln, indem er an seinen alten Definitionen seiner eigenen tiefster emotionaler Sicherheit festhielt. Dabei entwickelte er auch ein intensives, possessives Verhalten gegenüber seinem Hab und Gut, aber auch gegenüber den Menschen, mit denen er sich verbunden fühlte, um seiner Veränderungsresistenz treu zu bleiben. Ebenso ist es möglich, dass die Person, tiefe Verbindungen, wie Partnerschaft oder Sexualität ablehnte. In der jetzigen Inkarnation wird der evolutionäre Druck so stark, dass Evolution voranschreiten wird. Dinge und Dynamiken, denen in vergangenen Leben widerstanden wurde, drängen sich in diesem Leben entweder förmlich auf, oder der Natale schnappt nach ihnen und sie entziehen sich ihm immer wieder kurz vor seiner Nasenspitze.

  • Macht/Machtlosigkeit – Umstände vergangener Leben brachten den Natalen oft in Situationen bzw. Positionen, bei denen er mehr oder minder grosse Macht hatte, die aber auch missbrauchend angewandt wurde, um sich selbst vor emotionalen bzw. lebensbedrohlichen Verletzungen zu schützen. Daraus entstanden als Folge wiederum Gegendynamiken, die den Natalen in Positionen bzw. Situationen brachten, in denen er Machtlosigkeit bzw. Machtmissbrauch an sich selbst erlebte. Das führte wiederum zu tiefer Wut und Rage oder sogar zu Racheabsichten, die wieder den Kreislauf von Macht- bzw. Machtmissbrauch und als Folge die Machtlosigkeit zur Folge hatte. Dabei wurde das Vertrauen tief verletzt. In dieser Inkarnation bringt der Natale Wut und Rage mit in dieses Leben, die mit einer tiefen Angst vor Verrat und Vertrauensmissbrauch verbunden sind. Die Tendenz sich vor Verletzungen zu schützen und dabei (unter der Gürtellinie) zu manipulieren und zu verletzen, kann sich auch in der jetzigen Inkarnation wiederholen. Dabei ist die evolutionäre Absicht jedoch, diesen Kreislauf von Macht- und Machtlosigkeit durch Vertrauen und Eigenwertschätzung zu beenden, und sich aus solch zwanghaftem Verhalten zu lösen.

Die Texte der „übersprungenen Schritte“ sind aus:

Ulrich Böld: Handbuch der Evolutionären Astrologie, BoD 2008

dieses Buch ist sehr zu empfehlen, wenn du näher in die evolutionäre Astrologie einsteigen willst

Wenn du wissen möchtest ob in deinem Horoskop ein oder mehrere übersprungene Schritte vorliegen, bestelle einfach kostenlos unter Angabe deiner Geburtsdaten meinen “astrologischen Gruss aus der Küche” – siehe Gratis-Angebote

© 2020, Hans Gerd Voss, astrosoul.de, Wiedergabe nur mit Quellenangabe gestattet.