Tod & Selbstmord

Tod und Selbstmord astrologisch

Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man vielleicht nie beginnen wird, zu leben. (Marc Aurel)

Es gibt ein Leben vor dem Tod – (Wolf Biermann)

Hat jemand Einsicht gewonnen und gepflegt, hat der Tod keine Gewalt über ihn. (Buddha)

Tod und Leben sind Gottes Schöpfung. Sie sind nicht voneinander zu trennen. In Wahrheit wird niemand geboren und niemand stirbt. (Mother Meera)

Im Umgang mit dem Thema Tod hat sich die Astrologie weitgehend der abendländischen Geisteshaltung angepasst und diesen tabuisiert. Prognosen über den Todeszeitpunkt gelten als unethisch und werden von vielen astrologischen Schulen und Verbänden ausdrücklich untersagt bzw. fallen unter die Aussagegrenze. Die meisten asiatischen Traditionen (indische/vedische oder chinesische Astrologie integrieren den Tod dagegen viel selbstverständlicher in ihre Arbeit. Hintergrund ist dort eine völlig andere Einstellung der Kulturen zum Leben und zum Tod. Dazu gehört eben auch die Vorhersage des Todeszeitpunktes. Die klassische Astrologie kennt aus ihrer Tradition ebenfalls die Prognose des Todeszeitpunkts, doch hat sie heute davon Abstand genommen. Die Kollegen des DAV (Deutscher Astrologen Verband) verpflichten sich per Eid, über den persönlichen Tod einer Person absolutes Stillschweigen zu bewahren. Es finden sich im Internet aber auch sogar seriös klingende Astrologen, die dieses Tabu brechen und dir deinen Todeszeitpunkt berechnen.

Ich frage mich dabei, warum man sich eher für den Tod interessiert, als für das Leben. Wenn ich es wüsste, wäre mir damit gedient? Hätte ich überhaupt noch eine ruhige Minute?

Ich beantworte also solche Fragen nicht, frag mich lieber, wie du mehr Leben in dein Leben bringst. Ein gelebtes Leben führt zu einen friedlichen Tod.

Was müssen wir wissen, wenn wir über den Tod sprechen? Einige Begriffsklärungungen seien vorausgeschickt:

Gott/Die Quelle/Das Einheitsbewusstsein (Neptun) erschafft die Seele/n (Pluto). Die Seele ist eine wandelbare, aber unzerstörbare Energie. Die Seele erschafft von Leben zu Leben eine Persönlichkeit (Mond), die die Bedürfnisse der Seele in der Realität ausdrückt (vergleichbar der Linse eines Filmprojektors: ohne Linse (Mond) gäbe es kein Bild auf der Leinwand). Die Seele muss durch die aktuelle Persönlichkeit (Mond) das Leben in ganz bestimmten Weisen erfahren, damit sie wachsen und sich weiterentwickeln kann (Evolution). Auf diese Weise ist jede Persönlichkeit mit der vergangenen evolutionären Geschichte der Seele (dein Seelenthema) verbunden – und darüber hinaus auch mit dem Einheitsbewusstsein. Das ist in jedem Menschen vorhanden, jedoch inwieweit es wahrgenommen werden kann, fühl- und erfahrbar ist hängt vom Bewusstseinsstadium (siehe …) ab.

Pluto ist ein binärer Planet: Pluto und – astronomisch gesehen – sein grösster Mond „Charon“ (erst 1978 entdeckt). Pluto und Charon verhalten sich zueinander wie Erde und Mond, mit den beiden Unterschieden, dass Charon fast genauso gross ist wie Pluto selbst und das beide sich so umeinander drehen, dass sie sich immer von allen Seiten sehen können – also hier keine „dark side of the moon“ – wie bei Mond und Erde. Die Symbolik des Doppelplaneten Pluto/Charon symbolisiert die zwei nebeneinander existierenden Verlangen der Seele:

  • Das Verlangen zum Ursprung zurückzukehren.

  • Das Verlangen, sich vom Ursprung zu trennen um sich selbst zu erfahren.

  • In den Bewusstseinsstadien 1-5 dominiert das zweite Verlangen, ab Stadium 6 beginnt das erste Verlangen, sich zu manifestieren. (siehe dazu meinen Artikel über Bewusstseinsstadien).

Der freie Wille des Menschen besteht darin, sich zwischen beiden Verlangen frei entscheiden zu können – dies wird aber bedingt durch dein evolutionäres Wachstum auf der „Bewusstseinsleiter“, sowie durch evolutionäre und karmische Notwendigkeiten. Wobei Karma hier einfach steht für: unvollendete Lernprozesse, unerledigte Geschäfte, ungeheilte Traumata, unterlassene Erfahrungen, nicht integrierte Erfahrungen etc.

Zurück zum eigentlichen Thema: Tod.

  • Die gute Nachricht ist: Wir – als Wesen – sind tatsächlich unsterblich. Je mehr du mit deiner Seele oder dem Einheitsbewusstsein verbunden bist, umso weniger wirst du den Tod fürchten.

  • Die schlechte Nachricht ist: DU – als Person, also deine Egoidentifikation, wird sterben. Die kommt auch nicht wieder. Jedoch tragen all deine Erfahrungen zur Entwicklung des Einheitsbewusstseins bei und formen auch bereits die Wünsche für die nächste Egoidentifikation.

Es ist also in keinem Fall unerheblich, wo du am Ende deines Lebens stehst. Hast du auf deine Seele gehört? Hast du die Verlangen der Seele, die sich immer in persönlichen Bedürfnissen äussern, wahrgenommen? Hast du gelernt, wie beides zusammenhängt? Kannst du unterscheiden, wo und wie eine zu grosse Egoidentifikation die wahren seelischen Bedürfnisse verschleiern kann? Und kannst du akzeptieren, dass erfüllte Verlangen immer neue Bedürfnisse entstehen lassen? Und das dieser Prozess unendlich ist?

Übrigens: Ich erlebe sehr sehr viele Klienten mit dem Wunsch, dieses ihr jetziges Leben möge das letzte auf diesem „beschissenen“ Planeten Erde sein, sie möchten die (frustrierten) Themen Sexualität oder Partnerschaft endlich loswerden oder möchten jetzt schon in andere Sternenwelten reisen (das geht ja auch, nur wenn du das kannst: bitte komme wieder und bringe uns bitte etwas mit, was hier für uns alle von Nutzen ist …). Diese Wünsche spiegeln natürlich nur unser aller Verlangen, in den Urgrund der Schöpfung wieder einzutauchen und uns mit der Quelle wieder zu verbinden. Wenn dieser Wunsch aber aus deinem Ego kommt, beinhaltet es eigentlich die Verweigerung, deine dir jetzt und hier gestellte Aufgabe zu erfüllen. Und dies ist die grösste und einzige Sünde, die wir im Grunde begehen können: die Verweigerung unseres irdischen Lebens und der Aufgaben die uns gestellt sind – kurz gesagt: unsere Schöpferkraft nicht zu entdecken, zu benutzen und anzuwenden.

Da wir in der EA sehen können, wo die individuelle Seele mit ihrem jeweiligen Thema steht, gibt es Anhaltspunkte dafür, dass „ein Ende nicht in Sicht“ ist, wenn nämlich die Seele erst im ersten Viertel mit ihrem Seelenthema ist und zusätzlich noch viel Unerledigtes (rückläufige Planeten, übersprungene Schritte) vorhanden ist – dann deutet dies eher auf Verweigerung und Vermeidung hin – dann ist es daran, genau zu untersuchen, worum es hier wirklich geht …

Ein ideales Szenario für den Ausstieg aus Erdenleben sähe in etwa so aus:

  • Pluto im 12. Haus: Auflösung der Seele.

  • Pluto zu Mars in balsamischer Konjunktion: Auflösung der Seele und aller Verlangen.

  • Gleichzeitig noch Mond in Fische konjunktion Saturn balsamisch: Auflösung des Egos. Verlassen der irdischen Realität.

  • Keine rückläufigen Planeten und keine übersprungenen Schritte.

So etwas ähnliches habe ich in 2000 Beratungen etwa 2mal gesehen … also mache dir besser keine falschen Hoffnungen.

Welche Aussagen lassen sich nun über den Tod astrologisch machen?

Die zugehörigen Archetypen:

  • Stier steht für Leben und Überleben.

  • Pluto/Skorpion steht für Tod und Transformation und für die Verlangen der Seele.

  • Mond steht für das sterbliche Ego.

  • Saturn steht für die Zeit, die Lebenszeit, sowie für Ursache und Wirkung.

  • Neptun für Auflösung.

Die Variation der in Frage kommenden signifikanten Konstelllationen ist also nicht besonders groß. Ob und welche dieser Konstellationen die dann letztlich Verantwortliche ist, ist unmöglich zu sagen. Das liegt daran, dass es in jedem Horoskop 4 bis 6 „Todestore“ gibt, an denen sich die Seele entscheiden kann, dieses Leben zu verlassen. Diese können auf die Lebensspanne sehr unterschiedlich verteilt sein, schon in der Kindheit liegen oder im mittleren Alter. Wenn jetzt 5 Todestore schon durchschritten wurden, wäre also eine kritische Konstellation sehr ernst zu nehmen.

Kritische Konstellationen sind:

  • Pluto und Saturn in ihrer Weiterbewegung sind die natürlichen und herkömmlichsten Todeszeichen.
  • Grundsätzlich: kritische Aspekte (Opposition, Quadrat, Quinkunx) von Pluto (Seele), Mond (die Person) und Saturn (Zeit & Raum). Alle 3 müssen unharmonisch verbunden sein. Wenn nur Pluto und Saturn sich ungünstig verbinden, aber die Verbindung zum Mond harmonisch ist, hast du vielleicht eine Krise, wirst sie aber überleben. Ein ungünstiger Neptun (Auflösung) zu allem kann sich auswirken, ist aber nach meiner Erfahrung nach nicht zwingend.
  • Kritische Transite wie der Durchgang von Pluto durch das Skorpionhaus – kommt nicht in jedem Horoskop vor. Hier erzeugt Pluto eine Konfrontation mit dem Tod, muss jedoch nicht den eigenen Tod bedeuten.
  • Ebenso kritisch – und nicht in jedem Horoskop: der Transit von Pluto über den MC ins Steinbockhaus. Dieser verlangt eine grundsätzliche Änderung deiner Lebensstruktur (Saturn). Du könntest an dieser Stelle das Gefühl haben „wenn ich so weitermache, sterbe ich“.
  • Ist der Archetyp Skorpion in deinem Geburtshoroskop betont – Pluto im Skorpionhaus, AC Skorpion, Skorpionvenus oder steht der Herrscher deines AC in Verbindung zu Pluto oder zum Skorpionhaus – wirst du mehr über das Thema Tod nachdenken als andere.

Jeff Green zum Thema Selbstmord:

Nimmt man bei einem Klienten die Tendenz zu Selbstmord war, kann man ihm nur erkären, wie Gottes Gesetz zu Selbstmord steht, nämlich dass Gott Selbstmord ablehnt – ausser man ist mit einer nicht mehr ertragbaren tödlichen Krankheit im Endstadium – das ist die einzige Ausnahme.

Die Konsequenzen eines Selbstmordes erlebt das Wesen nach der Tat in der astralen Welt, die sich dann für das Wesen ers einam zu einer Astral-Folterkammer verwandelt. Denn nach dem Verlassen des Körpers erlebt jedes Wesen noch 7x jeweils am 7. Tag nach dem Tod für 7 Wochen den physischen Tod. Da das Erleben im körperlosen Zustand wesentlich intensiver ist, erlebt ein Selbstmörder nach dem Tod alle Emotionen, die zum Selbstmord führten und den Akt des Selbstmordes 7fach intensiv. Sicher lässt dein freier Wille eine Selbsttötung zu. Nach einer Selbsttötung wird die Seele sich allerdings schnell wieder inkarnieren wollen, weil sie im astralen Zustand begreift, dass die seelischen Aufgaben nicht gelöst sind und ein Ego sich über die Seele gestellt hat. Probleme müssen gelöst werden, solange wir leben – danach wird es kompliziert. Mit dem Ende deines Körpers endet dein Kummer nicht.

Ein Selbstmord im letzten Leben ist im Horoskop zu erkennen, zB. Wenn der Herrscher des Aszendenten im Skorpionhaus steht oder eine kritische Verbindung mit Pluto hat. Dann fühlt sich ein Leben unglaublich schwer an: Das aktuelle Ego muss die ungelösten Aufgaben des letzten Lebens und die neuen Aufgaben dieses Lebens meistern.

Astrologisch betrachtet, geht es also keinesfalls darum, etwas zum Todeszeitpunkt zu sagen. Wir sind aber als Astrologen in der Lage, nach Krankheitstendenzen und -dispositionen zu schauen, ohne zu wissen, ob diese sich auch verwirklichen. Wir sehen unter Umständen auch die seelischen Hintergründe von Krankheiten und liefern damit einen anderen als den medizinischen Blick auf den Menschen.

Schlussendlich: Geburt und Tod werden vom menschlichen Egoverstand falsch interpretiert, nicht zuletzt dank der gesellschaftlichen, kulturellen und religiösen Konditionierungen, denen wir von Leben zu Leben ausgesetzt sind. Vor vielen 1000 Jahren, im alten Lemuria, war die Geburt für eine Frau ein absolut orgiastisches Erlebnis. Durch das Alte Testament (Genesis, 1. Buch Mose) wurde daraus: „und unter Schmerzen sollst du Kinder gebären …“. Dies ist alles Geschichte, HIS-story, die Geschichte des Patriarchats.

Wenn wir dies auf den Tod übertragen, bedeutet das: dein Bewusstsein entscheidet darüber, wie du in den Tod gehst bzw. ihn erlebst. Du entscheidest über Himmel oder Hölle. Wie beim Selbstmord beschrieben, werden deine Gefühle in deiner Todesstunde millionenfach vervielfältigt. Es gibt 3 Möglichkeiten:

  • Du erfährst den absoluten Orgasmus durch die Wiederverschmelzung mit der Quelle. Die absolute Süsse deines/eines Lebens werden dir noch mal bewusst. Dies klingt paradox, aber so ist es nun mal. Du bist in Frieden.

  • Du erfährst Verwirrung und Unbehagen. Lern- oder Erfahrungsprozesse wurden nicht abgeschlossen, Wünsche sind noch offen. Du wirst eine Weile in der astralen Welt herumirren und entscheiden, noch mal zu inkarnieren.

  • Du erfährst Hass, Ohnmacht, Widerstand und Dunkelheit. Dein Leben war vielleicht die Hölle oder du hast anderen Menschen das Leben zur Hölle gemacht. Du wirst Schuld empfinden. Du kommst in die „astrale Folterkammer“. Du wirst sehr schnell wieder inkarnieren und das alles wieder in Ordnung bringen wollen.

Tue was du kannst, mit dem was du hast, wo immer du bist“.

“Folge deinem Herzen, vertraue deiner Seele”.

Verwendete Literatur:

Jeff Green, Ausbildungsunterlagen.

Astrowiki.de

© 2020 zusammengestellt und editiert von Hans Gerd Voss, www.astrosoul.de (darf nur mit Quellenangabe kopiert und geteilt werden)